Wer einen eigenen Onlineshop aufbauen möchte, muss sich frühzeitig mit geeigneten Shop-Systemen auseinandersetzen. Für viele Einsteiger, aber auch für kleine bis mittlere Unternehmen, ist Peppershop ein interessantes System. Die E-Commerce-Lösung wurde in der Schweiz entwickelt und kann sowohl als lokale Installation als auch als Cloud-Service betrieben werden. In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du mit Peppershop einen funktionierenden Onlineshop aufbaust. Dabei gehe ich auf Voraussetzungen ein, führe dich durch die Installation, Einrichtung und Anpassung deines Shops und erläutere, für wen Peppershop geeignet ist – und für wen eher nicht.
Peppershop richtet sich primär an kleine bis mittlere Betriebe, Vereine oder Selbstständige, die einen Onlineshop ohne übermäßigen Aufwand betreiben möchten. Du solltest grundlegende Computerkenntnisse mitbringen, musst aber kein Programmierer oder Serveradministrator sein. Besonders geeignet ist Peppershop, wenn du auf eine lokal installierbare Lösung setzen oder direkten Zugriff auf den Quellcode haben möchtest. Für Nutzer in der Schweiz ist zudem die Integration typischer Schweizer Zahlungsanbieter (z. B. PostFinance, TWINT) ein Vorteil.
Weniger geeignet ist Peppershop, wenn du einen sehr großen, stark individualisierten Shop mit komplexen Geschäftsprozessen brauchst, oder wenn du ein ERP-System mit tiefgehender Integration benötigst, das nicht durch Peppershop direkt unterstützt wird.
Du findest Peppershop auf der offiziellen Webseite unter www.peppershop.com. Dort kannst du zwischen verschiedenen Versionen wählen: der kostenlosen Community Edition (nur lokal installierbar), der kommerziellen Mietlösung (Cloud-Version gehostet auf der Infrastruktur von Glarotech) oder dem Kauf einer On-Premise-Lizenz mit Support.
Wenn du möglichst einfach starten möchtest, empfiehlt sich die Mietlösung, weil hier die technische Administration (Serverwartung, Sicherheit, Backups) bereits vom Anbieter übernommen wird. Willst du hingegen volle Kontrolle und vielleicht dein eigenes Hosting verwenden, kannst du die kostenlose Community Edition herunterladen und selbst installieren.
Wenn du Peppershop lokal installieren möchtest, brauchst du einen Webserver mit PHP und eine MySQL/MariaDB-Datenbank. Die empfohlenen Versionen findest du auf der Webseite von Peppershop unter den technischen Anforderungen. Für Anfänger empfiehlt sich eine Installation auf einem bestehenden Webhosting-Paket oder lokal mit Software wie XAMPP oder MAMP.
Zusätzlich benötigst du FTP-Zugang, um die Dateien auf den Server zu laden, sowie einen Code-Editor (wie Visual Studio Code), falls du Anpassungen an Templates oder Konfigurationen vornehmen möchtest. Für die Cloud-Version brauchst du keine eigene Infrastruktur.
1. Lade zunächst von www.peppershop.com die gewünschte Version herunter. Für die Community Edition erhältst du eine ZIP-Datei mit dem gesamten Shop-System.
2. Entpacke das Archiv und lade den Inhalt in dein gewünschtes Verzeichnis auf deinem Webserver mittels FTP hoch (z. B. über FileZilla).
3. Rufe im Browser die URL zum Verzeichnis auf, in das du Peppershop hochgeladen hast. Nun startet automatisch das Setup-Skript.
4. Folge den Anweisungen des Installationsassistenten. Hier wirst du nach den Datenbankzugängen gefragt (Datenbankname, Benutzername, Passwort, Host). Diese Infos bekommst du in der Regel von deinem Hosting-Anbieter.
5. Nachdem die Einrichtung abgeschlossen ist, kannst du dich unter /admin mit dem gewählten Benutzernamen und Passwort ins Backend einloggen.
Wichtig: Nach der Installation sollte unbedingt das Setup-Skript gelöscht oder gesperrt werden, um die Sicherheit der Installation zu gewährleisten.
Nach dem Login befindest du dich im Administrationsbereich des Shops. Hier findest du linksseitig eine Menüstruktur mit allen relevanten Funktionen: Artikelverwaltung, Bestellmanagement, Kundenverwaltung, Konfiguration usw.
Der empfohlene erste Schritt ist die Grundeinrichtung deines Shops:
Um Produkte in deinen Shop einzufügen, gehst du wie folgt vor:
Jeder Artikel kann mit individuellen Attributen versehen werden – z. B. „Bio“, „Fair Trade“ oder technische Spezifikationen wie Maße. So können Kunden gezielt nach passenden Artikeln filtern, wenn die Filterfunktion aktiviert ist.
Peppershop bietet mehrere Template-Engines, die Verwendung und Bearbeitung unterscheiden sich je nach Version. In der Community Edition arbeitest du mit statischen HTML-Templates plus Platzhalter-Logik. In der Mietversion wird auf ein modernes CSS/JS-basiertes Template gesetzt, das sich über das Backend anpassen lässt.
Willst du dein eigenes Design umsetzen, benötigst du HTML/CSS-Kenntnisse. Die grundlegenden Schritte sind:
Für tiefergehende Anpassungen – etwa neue Positionen für Produktboxen oder eine veränderte Menüstruktur – empfiehlt sich ein Blick in die Dokumentation bzw. ein Test auf einer lokalen Kopie.
Peppershop unterstützt unterschiedliche Zahlungsvarianten, darunter:
Einige Zahlungsmodule sind vorinstalliert, andere – insbesondere Zahlungsanbieter – müssen als sogenannte Zusatzmodule nachgerüstet werden. Diese erhältst du z. B. über den Anbieter Glarotech oder bei Entwicklern aus der Community.
Um ein Zahlungsmodul zu aktivieren:
Die Versandlogik in Peppershop basiert wahlweise auf Gewicht, Preis oder Kombinationen. Du kannst unter „Versandarten“ neue Methoden anlegen, z. B.:
Je komplexer deine Versandanforderungen sind (etwa internationaler Versand, Kombination von Spedition und Paketdiensten), desto genauer sollte die Versandlogik getestet werden. Auch hier gibt es bei Bedarf Module für erweiterte Funktionen.
Im Menüpunkt „Bestellungen“ findest du alle eingegangenen Käufe. Jeder Vorgang enthält Kundendaten, Artikelpositionen, Gesamtpreis, Zahlungsstatus und eine Historie der Kommunikation. Hier kannst du:
Die Rechnungs- und Lieferscheindokumente lassen sich über Templates an dein Corporate Design anpassen. Seriennummern, Rabatte oder Aktionspreise können ebenfalls verwaltet werden.
Standardmäßig kann ein Kunde mit und ohne Kundenkonto einkaufen. Registrierte Kunden profitieren davon, dass sie frühere Bestellungen einsehen, ihre Daten korrigieren oder Wunschlisten nutzen können.
Im Adminbereich kannst du:
Peppershop bietet eine einfache, aber funktionale Produktsuche. Optional kannst du Artikel mit Schlüsselwörtern ausstatten, um die Suche zu verbessern. Erweiterte Such- und Filterfunktionen (z. B. nach Preis, Attribut, Hersteller) sind in der HTML5-Template-Version oder durch Module verfügbar.
Die Hauptnavigation deines Shops basiert auf Produktbereichen (Kategorien). Diese kannst du hierarchisch anlegen, also z. B. „Bekleidung → Herren → T-Shirts“. Die Menüstruktur lässt sich per Drag-and-Drop im Adminbereich verändern.
Für die Sicherheit deines Shops ist es wichtig, regelmäßig Backups zu machen und Sicherheitsupdates einzuspielen. Bei der Community Edition bist du selbst verantwortlich. Bei der Mietlösung übernimmt das der Anbieter.
Empfohlene Maßnahmen:
Peppershop lässt sich durch Zusatzmodule erweitern. Einige Beispiele:
Einige dieser Module sind kostenpflichtig und müssen über Partner oder direkt beim Anbieter geordert werden. Die Installation erfolgt meist durch Hochladen der Moduldateien und Aktivierung im Backend.
Im Adminbereich findest du unter „Statistiken“ diverse Auswertungen: Umsätze nach Zeitraum, meistverkaufte Produkte, Lagerbestand, Zahlungsartenverteilung. Für tiefere Analysen empfiehlt sich die Kombination mit externen Systemen, z. B. Google Analytics oder ein BI-Tool, sofern CSV-Exporte genutzt werden können.
Peppershop ist ein solides E-Commerce-System für Einsteiger bis mittlere Anforderungen. Es lässt sich lokal hosten oder als Mietlösung betreiben und bietet viele Möglichkeiten zur Individualisierung. Mit der richtigen Vorgehensweise kannst du deinen Onlineshop Schritt für Schritt aufbauen – von der Installation über das Design bis zur Produktpflege und Bestellabwicklung. Du solltest allerdings bereit sein, dich gelegentlich tiefer mit der Technik zu befassen, besonders wenn du die Community Edition einsetzt. Für einfache bis erweiterte Shops in der Schweiz ist Peppershop eine empfehlenswerte Lösung, während bei größeren, internationalen Vorhaben unter Umständen leistungsfähigere Systeme nötig sind.