Was ist eine Artikelnummer (SKU)

Die Artikelnummer, oft auch als SKU bezeichnet, ist ein eindeutiger Code zur Identifikation von Produkten in einem Lager-, Verkaufs- oder E-Commerce-System. SKU steht für „Stock Keeping Unit“, auf Deutsch etwa „Lagerhaltungseinheit“. Mit ihrer Hilfe kann ein Unternehmen seine Produkte genau erfassen, nachverfolgen und verwalten.

Im E-Commerce ist die SKU besonders wichtig, da sie es ermöglicht, große Mengen an Waren effizient zu organisieren. Jeder Artikel, jede Variante und jede Version eines Produkts bekommt eine eigene SKU. So lassen sich ähnliche Produkte unterscheiden, was vor allem bei großen Sortimentsbreiten hilft.

Warum SKUs im E-Commerce wichtig sind

In einem Online-Shop müssen viele Produkte gleichzeitig verwaltet werden. Ohne eine strukturierte Produktkennzeichnung würde schnell Chaos entstehen. Die SKU sorgt dafür, dass jeder Artikel eine eigene Identität hat. Das erleichtert viele Prozesse: von der Lagerhaltung über die Auftragserfassung bis zum Versand.

Besonders bei Varianten eines Produkts – z. B. ein T-Shirt in verschiedenen Farben und Größen – ist die SKU unverzichtbar. Jede Kombination bekommt ihre eigene Nummer. So kann man genau verfolgen, welche Farbe und Größe wie oft verkauft wird, welchen Lagerbestand ein bestimmter Artikel hat oder welche Variante nachbestellt werden muss.

Wie eine SKU aufgebaut ist

Eine SKU besteht meist aus einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Sie wird nach bestimmten Mustern erstellt, die sich an den Bedürfnissen des Unternehmens orientieren. Es gibt keine einheitliche Regel für den Aufbau. Wichtig ist nur, dass jede SKU eindeutig ist.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen verkauft Schuhe. Die SKU für ein schwarzes Paar Sportschuhe in Größe 42 könnte lauten: SH-BK-42. Hier steht „SH“ für Schuh, „BK“ für die Farbe Schwarz (Black), und „42“ für die Größe. So lässt sich schnell erkennen, um welches Produkt es sich handelt. Intern kann der Code noch erweitert werden, z. B. um die Marke oder das Modell.

Was in einer SKU enthalten ist, hängt also davon ab, welche Informationen für das Unternehmen relevant sind. Ziel ist es, die wichtigsten Eigenschaften eines Produkts in komprimierter Form darzustellen.

Unterschied zwischen SKU und anderen Produktkennzeichnungen

Oft werden SKUs mit anderen Codes verwechselt, zum Beispiel mit der EAN oder UPC. Diese haben jedoch andere Zwecke. Die SKU ist ein interner Code. Sie wird vom Unternehmen selbst vergeben und ist nicht standardisiert. Im Gegensatz dazu ist die EAN (European Article Number) oder der UPC (Universal Product Code) ein internationaler Standard und wird meist für das Scannen im Handel genutzt.

Ein Produkt kann also sowohl eine SKU als auch eine EAN haben. Die SKU wird für interne Zwecke genutzt – etwa zur Lagerverwaltung oder Bestandskontrolle. Die EAN dient dazu, Produkte beim Verkauf zu identifizieren, z. B. an der Ladenkasse oder im Online-Shop.

Vorteile der Verwendung von SKUs

Die Einführung und konsequente Nutzung von SKUs bringt viele Vorteile mit sich. Einer der wichtigsten ist die bessere Organisation. Wenn jedes Produkt klar identifiziert werden kann, lassen sich Bestände leichter überwachen. Fehler bei der Kommissionierung oder beim Versand werden reduziert.

Ein weiterer Vorteil ist die vereinfachte Analyse. Mit Hilfe der SKUs lassen sich Verkaufszahlen pro Produktvariante auswerten. So kann ein Händler erkennen, welche Artikel gut laufen, welche Lagerhüter sind und was nachbestellt werden muss. Auch saisonale Trends oder regionale Unterschiede lassen sich damit besser beobachten.

Darüber hinaus erleichtern SKUs die Arbeit in vielen Abteilungen: Im Einkauf helfen sie bei der Nachbestellung. Im Kundenservice ermöglichen sie eine schnelle Zuordnung bei Reklamationen. In der Buchhaltung sorgen sie für eine saubere Dokumentation.

Typische Fehler bei der Nutzung von SKUs

So hilfreich SKUs sind, so wichtig ist es, sie richtig zu verwenden. Ein häufiger Fehler ist die doppelte Vergabe. Wenn zwei verschiedene Produkte dieselbe SKU haben, kann das zu Verwechslungen führen. Auch zu lange oder zu komplexe Codes können problematisch sein, da sie schwerer zu handhaben sind.

Ein weiterer Fehler ist die fehlende Standardisierung. Wenn jede Abteilung ihre eigenen Regeln für die SKU-Vergabe hat, wird es unübersichtlich. Besser ist es, eine klare Struktur zu definieren und diese im gesamten Unternehmen einheitlich anzuwenden.

Auch das händische Erstellen von SKUs birgt Risiken. Dabei können Tippfehler entstehen oder bestehende Nummern versehentlich überschrieben werden. Abhilfe schaffen hier automatisierte Systeme oder feste Regeln zur Generierung.

Tools und Systeme zur Verwaltung von SKUs

In modernen E-Commerce-Systemen ist die SKU-Verwaltung fester Bestandteil. Viele Plattformen, etwa Shopify, Magento oder WooCommerce, bieten eigene Felder für die Eingabe von SKUs. Auch ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) und Warenwirtschaftsprogramme arbeiten in der Regel mit SKUs.

Diese Systeme helfen dabei, die Nummern zentral zu verwalten, zuzuordnen und auszuwerten. Sie unterstützen auch bei der Suche nach bestimmten Produkten anhand ihrer SKU. In großen Lagern kommen zudem Barcode-Scanner zum Einsatz, die direkt mit den SKUs verknüpft sind. So lassen sich Artikel schnell und fehlerfrei erfassen.

Für kleinere Händler oder bei wenigen Produkten genügt oft auch eine einfache Excel-Tabelle. Wichtig ist jedoch, dass die Daten gepflegt und aktuell gehalten werden. Sobald das Sortiment wächst, empfiehlt sich der Umstieg auf ein professionelles System.

Beispielhafte Anwendungen im Alltag

Die praktische Nutzung von SKUs zeigt sich in vielen Bereichen des E-Commerce. Beim Wareneingang wird geprüft, ob die gelieferte Ware mit der Bestellung übereinstimmt – anhand der SKU. Im Lager hilft die SKU dabei, Produkte schnell zu finden oder korrekt zu sortieren. Beim Versand kann sie genutzt werden, um sicherzustellen, dass die richtige Ware im Paket landet.

Auch im Kundenservice ist die SKU von Bedeutung. Wenn ein Kunde eine Reklamation meldet oder eine Frage zu einem Artikel hat, kann die SKU helfen, das Produkt eindeutig zu identifizieren. Vor allem bei Varianten ist das hilfreich, da eine Beschreibung wie „schwarzes Hemd in Größe L“ mehrere Artikel betreffen könnte.

Zudem nutzen viele Händler die SKU bei der Pflege ihres Online-Shops. Zum Beispiel, um Produkte schneller zu bearbeiten, Preise zu ändern oder neue Bilder zu hinterlegen. Auch bei der Anbindung an externe Marktplätze wie Amazon oder eBay spielt die SKU eine Rolle, etwa beim Abgleich von Beständen.

Sinnvolle Strukturierung von SKUs

Damit SKUs ihren Zweck erfüllen, sollten sie logisch aufgebaut sein. Eine durchdachte Struktur erleichtert die Arbeit mit den Codes. Dabei ist es ratsam, bestimmte Elemente in einer festen Reihenfolge zu verwenden – etwa Kategorie, Farbe, Größe oder Modell.

Ein Beispiel für eine strukturierte SKU: TS-BL-L-23. Hier steht „TS“ für T-Shirt, „BL“ für Blau (Blue), „L“ für die Größe und „23“ könnte eine interne Jahres- oder Seriennummer sein. Durch diese Struktur erkennt man auf einen Blick, worum es sich handelt.

Wichtig ist auch, keine Leerzeichen oder Sonderzeichen wie Umlaute, %, &, / oder ?. zu verwenden. Diese können in Datenbanken oder beim Export zu Fehlern führen. Stattdessen bieten sich Bindestriche oder Unterstriche an, um Teile voneinander zu trennen.

SKU-Strategien für verschiedene Unternehmensgrößen

Je nach Größe und Komplexität des Unternehmens unterscheiden sich auch die Anforderungen an die SKU-Verwaltung. Kleine Unternehmen mit einem überschaubaren Sortiment können ihre SKUs manuell vergeben. Dabei reicht oft ein einfaches System mit Kategorie und laufender Nummer.

Mittelgroße Unternehmen sollten ihre SKUs systematisch strukturieren. Das erleichtert nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Skalierung bei wachsendem Sortiment. Hier ist es ratsam, feste Regeln zu definieren und die Erstellung zu automatisieren, etwa über ein ERP-System.

Große Unternehmen mit mehreren Lagern, vielen Produktvarianten und internationalen Standorten benötigen komplexere Systeme. Hier kommen oft eigene SKU-Pools zum Einsatz, die zentral verwaltet werden. Auch die Integration mit anderen Systemen (Logistik, Buchhaltung, Shop-Plattform) ist entscheidend.

Internationale Aspekte und Lokalisierung

Für Händler, die international verkaufen, spielt die Lokalisierung der SKUs eine wichtige Rolle. Auch wenn die SKU grundsätzlich ein interner Code ist, sollte sie so gestaltet sein, dass sie in allen Märkten funktioniert. Umlaute oder länderspezifische Abkürzungen können im Ausland zu Problemen führen.

Zudem kann es sinnvoll sein, unterschiedliche SKU-Formate für verschiedene Regionen zu verwenden – etwa, um die Logistik besser zu steuern oder bestimmte Märkte getrennt auszuwerten. Wichtig ist dabei, dass die Beziehung zwischen den regionalen SKUs und dem Hauptprodukt erhalten bleibt.

Auch bei der Übersetzung von Produktinformationen sollte darauf geachtet werden, dass die SKU nicht verändert wird. Sie bleibt das zentrale Element zur Identifikation – unabhängig von Sprache oder Währung.

SKUs in Verbindung mit anderen Systemen

Eine SKU entfaltet ihre volle Wirkung erst im Zusammenspiel mit anderen Systemen. In der Praxis ist sie oft der Schlüssel zur Verbindung zwischen Online-Shop, Lagerverwaltung, Buchhaltung und Versand. Durch die eindeutige Kennzeichnung lassen sich Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen und auswerten.

Auch bei der Integration mit externen Partnern – etwa Logistikdienstleistern oder Vertriebskanälen – spielt die SKU eine wichtige Rolle. Sie dient als Referenznummer für Bestellungen, Lieferungen oder Retouren. In automatisierten Prozessen ist sie oft das Bindeglied, das die Systeme miteinander verbindet.

Deshalb ist es wichtig, die SKU sauber und konsistent zu pflegen. Änderungen sollten dokumentiert und systemübergreifend umgesetzt werden. Nur so ist sichergestellt, dass alle Beteiligten die gleichen Informationen nutzen.

Fazit zur Bedeutung der Artikelnummer im E-Commerce

Die Artikelnummer oder SKU ist ein grundlegendes Werkzeug im E-Commerce. Sie ermöglicht es Unternehmen, ihre Produkte eindeutig zu identifizieren, effizient zu verwalten und fehlerfrei zu bearbeiten. Von der Lagerhaltung über die Verkaufsanalyse bis zum Kundenservice – die Einsatzbereiche sind vielfältig.

Wer seine SKUs gut strukturiert und konsequent nutzt, kann viele Prozesse vereinfachen und verbessern. Gleichzeitig lassen sich Fehler vermeiden und Abläufe schneller gestalten. Besonders in Zeiten wachsender Sortimente und steigender Anforderungen an die Logistik ist die SKU unverzichtbar.

Ob kleines Start-up oder großer Onlinehändler – wer im E-Commerce erfolgreich sein will, sollte sich mit dem Thema SKU intensiv beschäftigen und eine passende Strategie entwickeln. Denn die richtige Artikelnummer ist mehr als nur ein Code – sie ist das Rückgrat eines funktionierenden Produktmanagements.