Was ist Google Analytics

Google Analytics ist ein kostenloses Analysetool von Google. Es hilft Website-Betreibern, das Verhalten der Nutzer auf ihrer Website besser zu verstehen. Dazu sammelt es Daten darüber, wie Besucher auf die Seite gelangen, wie lange sie bleiben, welche Seiten sie ansehen und vieles mehr. Diese Informationen sind besonders wichtig für Betreiber von Online-Shops, weil sie damit herausfinden können, wie gut ihre Website funktioniert und wo es Verbesserungspotenzial gibt.

Google Analytics arbeitet mit sogenannten Tracking-Codes. Diese Codes werden im Quellcode der Website eingebaut. Sobald jemand die Seite besucht, erfasst dieser Code verschiedene Informationen. Zu diesen Daten gehören unter anderem der Standort des Besuchers, das verwendete Gerät, die besuchte Seite und die Verweildauer. All diese Informationen werden an Google gesendet und dort ausgewertet.

Warum Google Analytics für E-Commerce wichtig ist

Im E-Commerce ist es entscheidend, das Verhalten der Kunden online zu verstehen. Nur so lässt sich die eigene Strategie gezielt verbessern. Google Analytics bietet dafür eine Vielzahl an nützlichen Daten. Zum Beispiel zeigt es, welche Produkte besonders oft angeklickt werden, über welche Kanäle Kunden auf den Shop kommen oder an welcher Stelle im Kaufprozess sie abspringen.

Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, die Website so zu optimieren, dass mehr Besucher zu Käufern werden. Außerdem lassen sich durch die Analyse gezieltere Marketingmaßnahmen entwickeln. Wer weiß, woher seine Besucher kommen und was sie interessiert, kann seine Werbung besser anpassen.

Wie Google Analytics funktioniert

Google Analytics arbeitet auf Basis von Tracking-Technologie. Das bedeutet, dass ein kleiner JavaScript-Code auf jeder Seite einer Website eingebunden wird. Sobald ein Besucher auf die Website kommt, wird dieser Code aktiviert. Er sammelt Daten über das Verhalten des Nutzers, zum Beispiel welche Seiten er besucht, wie lange er bleibt oder ob er etwas in den Warenkorb legt.

Die gesammelten Daten werden an die Server von Google gesendet. Dort werden sie analysiert und in Berichten gebündelt. Diese Berichte kann man sich dann im Google-Analytics-Dashboard ansehen. Es ist möglich, verschiedene Zeiträume auszuwählen, bestimmte Seiten zu analysieren oder einzelne Nutzergruppen zu betrachten.

Wichtige Begriffe in Google Analytics

Wer mit Google Analytics arbeitet, sollte einige wichtige Begriffe kennen. Sie helfen dabei, die Berichte richtig zu verstehen und daraus sinnvolle Schlüsse zu ziehen.

Sitzung (Session): Eine Sitzung beginnt, sobald ein Nutzer die Website betritt, und endet nach 30 Minuten Inaktivität oder wenn der Browser geschlossen wird.

Nutzer (Users): Diese Kennzahl zeigt, wie viele einzelne Personen die Website besucht haben. Dabei wird anhand von Cookies zwischen neuen und wiederkehrenden Besuchern unterschieden.

Seitenaufrufe (Pageviews): Diese Zahl gibt an, wie oft einzelne Seiten aufgerufen wurden. Sie ist hilfreich, um die Beliebtheit bestimmter Inhalte zu erkennen.

Absprungrate (Bounce Rate): Dieser Wert zeigt, wie viele Besucher nur eine einzige Seite besucht haben und dann die Website wieder verlassen haben. Eine hohe Absprungrate kann ein Hinweis auf Probleme sein.

Conversion: Eine Conversion ist eine gewünschte Handlung des Nutzers, zum Beispiel ein Kauf, ein Newsletter-Abo oder das Ausfüllen eines Kontaktformulars.

Verweisquelle (Referral): Hier erfährt man, von welchen anderen Websites Nutzer auf die eigene Seite gekommen sind.

Wie man Google Analytics im E-Commerce nutzt

Für Online-Shops ist es besonders wichtig, Conversions zu messen. In Google Analytics lassen sich sogenannte E-Commerce-Tracking-Optionen aktivieren. Damit kann man genau sehen, welche Produkte gekauft wurden, wie hoch der Umsatz war und wie viele Transaktionen abgeschlossen wurden. Auch Informationen zu einzelnen Produkten, wie Verkaufszahlen oder Stornierungen, sind abrufbar.

Durch die Integration mit anderen Google-Diensten, wie Google Ads oder der Google Search Console, können weitere Datenquellen hinzugenommen werden. So lässt sich zum Beispiel analysieren, ob bezahlte Werbeanzeigen tatsächlich zu mehr Verkäufen führen oder welche Suchbegriffe besonders erfolgreich sind.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Zielgruppen zu erstellen. Damit lassen sich bestimmte Nutzergruppen gezielt analysieren. Beispielsweise kann man alle Besucher betrachten, die ein Produkt in den Warenkorb gelegt, aber nicht gekauft haben. Daraus ergeben sich wertvolle Hinweise für die Optimierung des Kaufprozesses.

Berichte und Kennzahlen richtig interpretieren

Google Analytics bietet eine Vielzahl an Berichten. Diese können auf den ersten Blick überwältigend wirken. Doch mit etwas Übung lassen sich schnell die wichtigsten Daten herausfiltern. Dazu gehört zum Beispiel der Bericht zu den Akquisitionskanälen. Er zeigt, über welche Kanäle (z. B. Suchmaschinen, soziale Netzwerke oder E-Mail-Marketing) Besucher auf die Website gelangen.

Ebenso wichtig ist der Verhaltensbericht. Er gibt Auskunft darüber, welche Seiten besonders häufig besucht werden, wie lange Nutzer dort verweilen und wie sie sich durch die Seite bewegen. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Nutzerfreundlichkeit und Struktur der Website ziehen.

Im Bereich Conversions sind vor allem zwei Berichte nützlich: Der E-Commerce-Bericht und die Zielvorhaben. Während der E-Commerce-Bericht konkrete Verkaufszahlen zeigt, ermöglichen Zielvorhaben die Messung von anderen wichtigen Aktionen, wie dem Ausfüllen eines Formulars.

Zielvorhaben und Conversion Tracking

Um Erfolge und Schwachstellen im Shop zu erkennen, ist das Einrichten von Zielvorhaben wichtig. Zielvorhaben sind bestimmte Aktionen, die ein Besucher auf der Website ausführen soll. Das können Käufe sein, aber auch das Ansehen einer bestimmten Seite oder das Verweilen für eine gewisse Zeit.

Ein Beispiel: Ein Online-Shop möchte wissen, wie viele Besucher den Kaufprozess bis zum Ende durchlaufen. Dazu wird ein Zielvorhaben angelegt, das den Abschluss einer Bestellung misst. Sobald ein Nutzer die Bestätigungsseite nach dem Kauf erreicht, wird das Ziel als erfüllt gewertet. So lässt sich genau verfolgen, wie erfolgreich der Shop im Hinblick auf Conversions ist.

Das Conversion Tracking hilft auch dabei, den Kaufprozess zu verbessern. Wenn viele Nutzer den Warenkorb befüllen, aber den Kauf nicht abschließen, kann dies auf ein Problem hinweisen. Vielleicht ist der Checkout zu kompliziert oder es gibt technische Schwierigkeiten.

Segmentierung und Zielgruppenanalyse

Google Analytics erlaubt es, Besucher in verschiedene Gruppen zu unterteilen. Das nennt man Segmentierung. So kann man sich zum Beispiel nur die Daten von Nutzern aus einem bestimmten Land anzeigen lassen oder nur von Besuchern, die mit dem Smartphone auf die Seite kommen.

Diese Zielgruppenanalyse ist hilfreich, um gezielter auf die Bedürfnisse der Nutzer einzugehen. Wenn man weiß, dass viele Kunden mit dem Handy einkaufen, kann man die mobile Version der Website verbessern. Oder man entdeckt, dass Nutzer aus einem bestimmten Land besonders oft kaufen – dann kann man gezielt dort Werbung schalten.

Ein weiteres Beispiel für Segmentierung ist die Unterscheidung nach neuen und wiederkehrenden Besuchern. Neue Besucher kennen den Shop vielleicht noch nicht gut, während Stammkunden schon Vertrauen aufgebaut haben. Beide Gruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die man in Marketing und Design berücksichtigen kann.

Technische Voraussetzungen und Datenschutz

Um Google Analytics zu nutzen, braucht man ein Google-Konto. Darüber hinaus muss man den Analytics-Tracking-Code in die eigene Website einbauen. Viele Shopsysteme wie Shopify, WooCommerce oder Magento bieten dafür eigene Plugins oder einfache Integrationen.

Ein wichtiger Punkt ist der Datenschutz. In der Europäischen Union müssen Website-Betreiber sicherstellen, dass die Nutzung von Google Analytics mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbar ist. Das bedeutet zum Beispiel, dass die IP-Adressen der Nutzer anonymisiert werden müssen und dass die Nutzer über die Datenerfassung informiert werden. Meistens geschieht das über ein Cookie-Banner, bei dem der Nutzer seine Zustimmung geben muss.

Außerdem ist es wichtig, einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung mit Google abzuschließen. Dies ist notwendig, weil personenbezogene Daten an einen externen Dienstleister übermittelt werden. Viele Analytics-Nutzer entscheiden sich auch dafür, nur aggregierte Daten zu erfassen, um den Datenschutz zu verbessern.

Grenzen von Google Analytics

So hilfreich Google Analytics auch ist, das Tool hat auch seine Grenzen. Zum Beispiel können Daten durch Ad-Blocker oder Cookie-Einstellungen verfälscht werden. Manche Nutzer verhindern aktiv, dass ihre Daten erfasst werden. Das kann dazu führen, dass die tatsächlichen Besucherzahlen höher sind als die angezeigten.

Auch im Bereich der Attribution hat Google Analytics Schwächen. Standardmäßig schreibt es einer Sitzung nur eine Quelle zu – etwa einem Klick auf eine Werbeanzeige. Dabei ignoriert es, ob der Nutzer vorher schon einmal über einen anderen Kanal auf die Seite kam. Eine genauere Attribution erfordert zusätzliche Einstellungen oder externe Tools.

Alternative Tools und neue Entwicklungen

Seit einiger Zeit setzt Google vermehrt auf die neue Plattform Google Analytics 4 (GA4). Diese Version unterscheidet sich in vielen Punkten von der bisherigen Universal Analytics-Version. GA4 bietet eine eventbasierte Datenstruktur, was mehr Flexibilität erlaubt, aber auch mehr technisches Wissen erfordert.

Neben Google Analytics gibt es auch alternative Analysetools. Dazu gehören Matomo, etracker oder Piwik PRO. Diese Tools setzen oft stärker auf Datenschutz und werden von Unternehmen bevorzugt, die ihre Daten nicht an Google übermitteln wollen. Sie bieten ähnliche Funktionen wie Google Analytics, sind aber teilweise kostenpflichtig oder erfordern mehr technische Einrichtung.

Schlussgedanken

Google Analytics ist ein leistungsstarkes Werkzeug für Betreiber von Online-Shops. Es bietet zahlreiche Möglichkeiten, das Verhalten der Nutzer besser zu verstehen und den Erfolg von Marketingmaßnahmen zu messen. Mit den richtigen Einstellungen lassen sich Verkäufe, Besucherzahlen und Nutzergruppen genau analysieren.

Für den E-Commerce ist das besonders wichtig, denn schon kleine Veränderungen im Shop können große Auswirkungen auf den Umsatz haben. Durch gezielte Analysen lassen sich Schwachstellen erkennen und Maßnahmen zur Optimierung entwickeln. Gleichzeitig sollte man die Grenzen des Tools und die Anforderungen an den Datenschutz im Blick behalten. Wer Google Analytics sinnvoll nutzt, kann fundierte Entscheidungen treffen und seinen Shop kontinuierlich verbessern.