Shopify vs. WordPress

(Last Updated On: 1. April 2025)

Wer einen eigenen Onlineshop starten möchte, hat heute viele Möglichkeiten zur Auswahl. Zwei besonders beliebte Plattformen sind Shopify und WordPress (in Kombination mit WooCommerce). Beide bieten flexible Tools für E-Commerce, unterscheiden sich allerdings deutlich in Bedienung, Leistungsumfang und Zielgruppe. Genau deshalb ist es wichtig, sie einmal direkt gegenüberzustellen: Welche dieser beiden Plattformen ist besser für dein Projekt geeignet? Wo liegen die Stärken und Schwächen? Und wie unterscheiden sich die beiden in Alltag, Kosten und Skalierbarkeit?

Kurze Vorstellung beider Plattformen

Shopify ist eine sogenannte All-in-One-E-Commerce-Plattform. Sie wurde speziell für den Onlinehandel entwickelt und bietet alles, um schnell und unkompliziert einen eigenen Onlineshop zu erstellen – inklusive Hosting, Zahlungsabwicklung und Support. Shopify ist bekannt für seine Nutzerfreundlichkeit und dafür, dass so gut wie keine technischen Kenntnisse erforderlich sind.

WordPress hingegen ist ein Open-Source-Content-Management-System (CMS), das ursprünglich für Blogs entwickelt wurde. In Kombination mit dem Plugin WooCommerce lässt sich WordPress aber in eine voll funktionierende E-Commerce-Lösung verwandeln. Dabei genießt man maximale Flexibilität, muss sich jedoch auch um viele Dinge selbst kümmern – Stichwort Hosting, Wartung oder Sicherheit.

Für wen sind Shopify und WordPress geeignet

Die beiden Plattformen sprechen unterschiedliche Zielgruppen an.

Shopify richtet sich vor allem an Einsteiger, kleine bis mittlere Unternehmen und Selbstständige, die schnell und ohne großen technischen Aufwand online verkaufen möchten. Egal ob physische Produkte, digitale Güter oder Dienstleistungen – mit Shopify bekommst du eine Rundum-Lösung, die sich auch für Menschen ohne Programmierkenntnisse eignet.

WordPress mit WooCommerce ist ideal für Nutzer, die volle Kontrolle über ihren Onlineshop haben wollen – ob im Design, bei den Funktionen oder in der technischen Umsetzung. Es ist perfekt für Agenturen, mittlere bis große Unternehmen oder Entwickler, die maßgeschneiderte E-Commerce-Lösungen benötigen. Allerdings braucht man hier mehr Know-how und Zeit, um alles richtig umzusetzen.

Funktionsumfang im Vergleich

Shopify bietet alle Funktionen, die man für den Onlinehandel benötigt: Produktverwaltung, Bestellabwicklung, Integration von Zahlungs- und Versanddienstleistern, Rabattcodes, Statistiken und mehr. Besonders praktisch ist die einfache Erweiterbarkeit durch den eigenen App Store.

WordPress mit WooCommerce bietet schon im Basis-Plugin viele wichtige Funktionen: Produktvarianten, Gutscheincodes, Steuersätze, Kundenkonten, Bestellverwaltung und vieles mehr. Durch zusätzliche Plugins lässt sich WordPress beinahe grenzenlos erweitern – allerdings kann es dadurch auch komplizierter und unübersichtlicher werden.

Benutzerfreundlichkeit und Einrichtung

Bei Shopify ist die Benutzerführung sehr intuitiv. Nach der Anmeldung kannst du direkt mit dem Aufbau deines Shops loslegen – ohne Installation oder technisches Setup. Das Dashboard ist klar strukturiert und macht es selbst Einsteigern leicht, Produkte einzupflegen, Designanpassungen vorzunehmen oder Bestellungen zu verwalten.

Bei WordPress sieht das etwas anders aus: Zunächst musst du WordPress selbst installieren und ein Hosting-Paket finden. Danach installierst du WooCommerce und konfigurierst dein Shopsystem. Die Benutzeroberfläche ist nicht ganz so aufgeräumt wie bei Shopify – dafür aber flexibler, wenn du dich etwas eingearbeitet hast. Für Einsteiger kann die Lernkurve hier steiler sein.

Design und Individualisierbarkeit

Shopify bietet eine große Auswahl an modernen, mobilen responsiven Design-Vorlagen. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Themes, die professionell aussehen und anpassbar sind. Wer HTML oder CSS beherrscht, kann mit dem Shopify-Theme-Editor (Liquid) auch weiter ins Detail gehen. Für die meisten Nutzer reicht aber das einfache Drag-and-Drop-System.

WordPress punktet hier mit maximaler Individualisierbarkeit. Es gibt unzählige kostenlose und kostenpflichtige Themes für WooCommerce und umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten im Design. Du kannst das komplette Erscheinungsbild deines Shops verändern, einzelne Seitentemplates anpassen oder direkt am Code arbeiten – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Dafür brauchst du allerdings auch entsprechende Kenntnisse oder Unterstützung durch einen Webentwickler.

Kosten und Gebühren

Shopify bietet verschiedene Pakete mit monatlichen Gebühren an. Das günstigste Paket startet bei ca. 36 Euro im Monat. Dazu kommen gegebenenfalls Transaktionsgebühren, wenn du nicht den eigenen Zahlungsdienst „Shopify Payments“ nutzt. Viele Apps sind kostenpflichtig, sodass Zusatzkosten schnell anfallen können.

Bei WordPress ist die Plattform selbst kostenlos. Allerdings fallen Kosten für Hosting, Domain, eventuell kostenpflichtige Plugins und Themes sowie für Wartung und Sicherheit an. Das kann im Vergleich zu Shopify günstiger – aber bei professionellen Anforderungen auch teurer – werden. Man hat immerhin mehr Kontrolle über sein Budget und die Wahl der Anbieter.

SEO und Marketingmöglichkeiten

Shopify ermöglicht bereits in der Basisversion einige wichtige SEO-Einstellungen: Meta-Titel, Meta-Beschreibungen, Alt-Texte und saubere URLs. Auch ein Marketing-Dashboard, E-Mail-Marketing-Tools und Integration mit Facebook und Google Ads sind möglich. Dennoch haben Profis manchmal das Gefühl, in ihren Möglichkeiten eingeschränkt zu sein.

WordPress mit WooCommerce ist in Sachen Suchmaschinenoptimierung (SEO) besonders stark – vor allem durch Plugins wie Yoast SEO, Rank Math oder All in One SEO Pack. Darüber hinaus lassen sich Tools für Content-Marketing, Social Media, Newsletter und Kampagnen umfassend einbinden. Wer viel auf organischem Traffic aufbauen möchte, fährt mit WordPress meist besser.

Apps, Plugins und Erweiterungen

Shopify hat einen eigenen App Store mit tausenden Erweiterungen – von Produktbewertungen über Chatfunktionen bis hin zu Tools für Lagerverwaltung oder Dropshipping. Die meisten Apps sind leicht integrierbar, aber manche kostenpflichtig.

WordPress schlägt hier mit einer riesigen Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Plugins zurück – nicht nur für WooCommerce, sondern für das gesamte CMS. Diese Vielfalt ist ein großer Vorteil, kann aber schnell unübersichtlich werden. Zudem solltest du auf die Qualität und regelmäßige Updates der Plugins achten.

Skalierbarkeit

Shopify ist sehr gut skalierbar. Selbst große Shops mit Tausenden von Produkten oder internationalem Versand können problemlos betrieben werden. Shopify kümmert sich dabei um Hosting, Sicherheit und Performance. Dein Shop wächst mit – ohne dass du dich um technische Details kümmern musst.

Mit WordPress hast du ebenso viele Möglichkeiten zur Skalierung – allerdings mit mehr Eigenverantwortung. Wenn du viele Nutzer oder Produkte hast, brauchst du entsprechend leistungsstarkes Hosting, musst deine Seite regelmäßig optimieren und bereit sein, bei Problemen selbst aktiv zu werden oder Experten zu beauftragen.

Support und Hilfeleistungen

Shopify bietet einen sehr guten Kundenservice – 24/7 per E-Mail, Chat oder Telefon. Darüber hinaus gibt es ein ausführliches Hilfecenter, viele Tutorials und eine aktive Community.

Bei WordPress bist du eher auf dich selbst gestellt – oder auf die Community. Es gibt riesige Foren, Tutorials und Dokumentationen, aber keinen offiziellen Support für die Plattform selbst. Einige Premium-Plugins oder Hosting-Anbieter bieten jedoch eigenen Support an. Für technische Probleme brauchst du meist externe Hilfe wie Freelancer oder Agenturen.

Vor- und Nachteile im Überblick

Shopify Vorteile:

– Einfache Einrichtung und Bedienung

– Alles aus einer Hand (Hosting, Zahlungen, Sicherheit)

– Toller Kundenservice

– Guter App-Store mit praktischen Erweiterungen

– Skalierbar für kleine und große Shops

Shopify Nachteile:

– Monatliche Gebühren und zusätzliche Kosten durch Apps

– Weniger flexibel in Design und Funktionen

– Begrenzte Kontrolle über den Quellcode

WordPress Vorteile:

– Maximale Flexibilität in Design und Funktion

– Riesige Auswahl an Plugins und Erweiterungen

– Sehr gutes SEO-Potenzial

– Keine festen monatlichen Gebühren (außer Hosting etc.)

– Große aktive Community

WordPress Nachteile:

– Technisches Know-how erforderlich

– Höherer Wartungsaufwand

– Aufwand bei Updates, Sicherheit und Optimierung

– Kein zentraler Support

Shopify oder WordPress

Ob du dich für Shopify oder WordPress entscheidest, hängt ganz von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Wer schnell starten möchte, keine technischen Kenntnisse hat und Wert auf eine einfache Komplettlösung legt, ist mit Shopify bestens beraten. Die Plattform ist intuitiv, verlässlich und ideal für kleine bis mittlere Unternehmen, die sich auf den Verkauf konzentrieren wollen.

Wer hingegen maximale Flexibilität braucht, eigene Ideen umsetzen oder mit verschiedenen Tools experimentieren möchte, für den ist WordPress mit WooCommerce die bessere Wahl. Gerade für Content-heavy-Seiten, Blogs mit Shop oder maßgeschneiderte Lösungen ist WordPress unschlagbar – sofern man die technischen Voraussetzungen mitbringt oder Unterstützung organisiert.

Am Ende lohnt es sich, die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen und gegebenenfalls beide Plattformen auszuprobieren – viele Anbieter bieten Testmöglichkeiten. So findest du das passende System für deinen Online-Erfolg.