Shopify vs. Etsy

(Last Updated On: 1. April 2025)

Der Vergleich zwischen Shopify und Etsy

Im digitalen Zeitalter wird der Onlinehandel für junge Unternehmen, Kreative und Kleinunternehmer immer attraktiver. Zwei Namen, die dabei besonders häufig fallen, sind Shopify und Etsy. Beide Plattformen ermöglichen es, Produkte online zu verkaufen – doch sie tun dies auf ganz unterschiedliche Weise. Wer mit seinem Online-Business erfolgreich starten oder wachsen möchte, steht früher oder später vor der Entscheidung: Shopify oder Etsy? Der Vergleich ist deshalb so wichtig, weil die Wahl der Plattform entscheidenden Einfluss auf Reichweite, Kosten, Wachstumschancen und Markenbildung haben kann. In diesem Artikel vergleichen wir Shopify und Etsy hinsichtlich ihrer wichtigsten Merkmale, Zielgruppen und Nutzungsmöglichkeiten, um dir die Entscheidung zu erleichtern.

Kurzportrait Shopify

Shopify ist eine umfassende E-Commerce-Plattform aus Kanada, die es ihren Nutzern ermöglicht, einen eigenen Online-Shop zu erstellen und zu verwalten. Gegründet wurde Shopify im Jahr 2006. Die Plattform richtet sich vor allem an Unternehmer*innen, die ihre Marke eigenständig aufbauen und kontrollieren möchten. Shopify bietet ein großes Maß an Gestaltungsspielraum, viele Erweiterungsmöglichkeiten und überzeugt durch seine Skalierbarkeit – vom kleinen Start-up bis zum millionenschweren Online-Händler. Mit einem eigenen Domainnamen, individuellem Design und vollem Zugriff auf Inhalte ist Shopify ideal für den professionellen Markenaufbau.

Kurzportrait Etsy

Etsy wurde 2005 gegründet und ist ein Online-Marktplatz, der sich auf handgemachte Produkte, Vintage-Artikel (mindestens 20 Jahre alt) und individuelle Waren wie Kunst, Schmuck oder Kleidung spezialisiert hat. Etsy ist besonders bei kreativen Unternehmer*innen beliebt, die kleinere Mengen verkaufen oder gerade erst in die Welt des Online-Handels einsteigen. Verkäufer benötigen keinen eigenen Shop mit eigener Domain – sie nutzen den bestehenden Marktplatz von Etsy, auf dem ihre Produkte neben vielen anderen angezeigt werden. Etsy bietet eine große Community, eine treue Käuferbasis sowie eine einfache und schnelle Möglichkeit, Produkte online anzubieten.

Welche Zielgruppe sollte welche Plattform nutzen

Die Wahl zwischen Shopify und Etsy hängt stark davon ab, welche Ziele du mit deinem Online-Shop verfolgst. Etsy eignet sich besonders gut für Kreative, Hobbyverkäufer*innen, Künstler*innen und kleine Hersteller*innen, die zunächst mit wenig Aufwand und geringem Risiko ihre Produkte anbieten möchten. Auch wer stark von der bestehenden Etsy-Community profitieren möchte, ist bei Etsy gut aufgehoben.

Shopify hingegen ist für Unternehmer*innen geeignet, die von Anfang an eine eigene Marke aufbauen oder langfristig wachsen möchten. Wer viele Gestaltungsmöglichkeiten wünscht, eine größere Kontrolle über seine Website braucht oder ein breiteres Produktsortiment anbieten will, findet hier eine flexible Lösung.

Vergleich des Funktionsumfangs

Shopify punktet mit einem sehr umfangreichen Funktionspaket: Es unterstützt verschiedene Produktvarianten, Inventarverwaltung, integrierte Zahlungslösungen, Rabattaktionen, Kundenverwaltung und vieles mehr. Plattformübergreifender Verkauf über z.B. Facebook, Instagram oder Amazon ist möglich. Zudem gibt es zahlreiche Apps für zusätzliche Funktionen.

Etsy bietet dagegen nur die Grundfunktionen für den Verkauf einzelner Produkte. Inventar- und Bestellverwaltung, einfache Statistiken und Zahlungsabwicklung sind vorhanden – Advanced-Features wie individuelle Checkout-Prozesse oder tiefgehende Analysen fehlen jedoch. Dafür ist die Nutzung intuitiv und sofort einsatzbereit.

Benutzerfreundlichkeit und Einrichtung

Bei der Benutzerfreundlichkeit nehmen sich beide Plattformen wenig – allerdings mit einem klaren Unterschied in der Einrichtung. Etsy erlaubt die Erstellung eines Verkäuferkontos und das Hochladen von Produkten innerhalb weniger Minuten. Selbst technische Laien können schnell loslegen. Die Bedienoberfläche ist einfach gehalten, und umfangreiche Einstellungen sind nicht notwendig.

Shopify erfordert hingegen mehr Zeit für die Einrichtung: Du musst ein Template auswählen, Produkthinweise anlegen, Zahlungsmethoden verknüpfen und eventuell Erweiterungen hinzufügen. Dafür bekommst du aber auch einen sehr flexibel anpassbaren Shop mit professionellem Look. Wer sich technisch ein wenig auskennt oder bereit ist, sich einzuarbeiten, kommt mit Shopify gut zurecht.

Design und Individualisierbarkeit

Hier ist Shopify klar im Vorteil: Mit einer großen Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Designvorlagen kannst du deinen Shop ganz individuell gestalten. Farben, Schriften, Layout – alles lässt sich an deine Marke anpassen. Zusätzlich kannst du mit HTML und CSS sogar tiefgreifende Änderungen vornehmen.

Etsy bietet keine wirklichen Designmöglichkeiten. Du verkaufst auf einer vorgegebenen Plattform mit einem einheitlichen Look. Dein Shop bekommt zwar eine eigene URL innerhalb von Etsy (z. B. etsy.com/shop/deinladen), bleibt aber Teil des Gesamtmarktplatzes. Eine eigenständige Markenidentität aufzubauen ist daher schwieriger.

Kosten und Gebühren

Die Kostenstruktur unterscheidet sich deutlich: Shopify bietet verschiedene monatliche Abos (Stand 2024: ab ca. 36 € pro Monat im Basis-Tarif). Zusätzlich fallen Transaktionsgebühren an, wenn kein Shopify-eigener Zahlungsdienst genutzt wird. Apps und Themes können weitere Kosten verursachen.

Bei Etsy gibt es keine monatliche Grundgebühr für die einfache Shop-Nutzung. Stattdessen fallen Listing-Gebühren von 0,20 USD pro Artikel (für jeweils vier Monate) sowie eine Verkaufsprovision von 6,5 % des Verkaufspreises an. Zusätzlich erhebt Etsy eine Transaktionsgebühr sowie eine Bearbeitungsgebühr für Zahlungen. Je nach Verkaufsvolumen kann Etsy somit auf Dauer teurer als Shopify werden.

SEO und Marketingmöglichkeiten

Shopify erlaubt umfassende Anpassungen für Suchmaschinen (SEO), von Meta-Tags über URLs bis hin zu Bildbeschreibungen. Du kannst Google Analytics und andere Marketing-Tools integrieren, um Kampagnen zu optimieren. Außerdem sind gezielte E-Mail-Kampagnen, Rabatte und Gutscheine leicht umsetzbar.

Bei Etsy ist SEO etwas eingeschränkter: Du kannst zwar Titel und Beschreibungen optimieren, jedoch keinen direkten Einfluss auf die URL-Struktur oder etwa Meta-Tags nehmen. Etsy selbst bewirbt deine Produkte teilweise automatisch (gegen Gebühr), und durch die hohe Besucherzahl hast du bereits eine gute Ausgangsbasis. Externe Marketingmaßnahmen wie Newsletter oder Werbung auf Social Media müssen allerdings eigenständig organisiert werden.

Apps, Plugins und Erweiterungen

Einer der größten Vorteile von Shopify ist das umfangreiche App-Ökosystem. Tausende von Apps stehen zur Verfügung, um fast jede Funktion nachzurüsten – von Marketing über Produktbewertungen bis hin zu Dropshipping-Integrationen. Viele Erweiterungen sind kostenlos, einige kostenpflichtig.

Etsy bietet nur begrenzte Erweiterungsmöglichkeiten direkt über die Plattform. Es gibt externe Dienste (wie z.B. „EtsyRank“ oder „Marmalead“) zur Analyse und Optimierung, aber keine direkte Integration wie bei Shopify. Wer nach hoher Flexibilität sucht, wird mit Etsy schnell an Grenzen stoßen.

Skalierbarkeit

Shopify wurde für Wachstum konzipiert. Ob du zehn oder zehntausend Produkte hast – die Plattform wächst mit deinem Geschäft mit. Auch neue Vertriebskanäle, Mitarbeiterkonten oder globale Expansion lassen sich problemlos integrieren. Für größere Unternehmen gibt es sogar Shopify Plus – eine Enterprise-Lösung.

Etsy ist eher für kleineres bis mittleres Wachstum ausgelegt. Zwar kannst du viele Artikel einstellen und ein gutes Einkommen erzielen, irgendwann stößt man jedoch an organisatorische und technische Grenzen. Wer plant, ein größeres Business aufzubauen, sollte frühzeitig über Shopify nachdenken.

Support und Hilfeleistungen

Shopify bietet 24/7 Kundensupport per Chat, E-Mail und teilweise auch telefonisch. Darüber hinaus gibt es eine riesige Dokumentationsdatenbank, Foren sowie Video-Tutorials. Die Community ist groß und sehr hilfsbereit, wodurch sich viele Fragen schnell lösen lassen.

Etsy bietet ebenfalls Support, allerdings mit Einschränkungen. Vieles läuft über Hilfeseiten, Foren und vorgefertigte Antworten. Bei ernsteren Problemen kann sich der Kontakt zum Support hinziehen. Für einfache Fragen oder den Einstieg ist die Hilfe aber völlig ausreichend.

Vor- und Nachteile im Überblick

Shopify Vorteile:

– Volle Kontrolle über Design und Funktionen

– Eigene Domain und Branding möglich

– Riesige Auswahl an Erweiterungen

– Gutes Wachstumspotenzial und Skalierbarkeit

– Professioneller Auftritt

Shopify Nachteile:

– Monatliche Grundgebühren

– Etwas komplexere Einrichtung

– Marketing muss selbst organisiert werden

Etsy Vorteile:

– Schneller und einfacher Einstieg

– Große Käufer-Community

– Keine monatlichen Fixkosten bei Basiskonto

– Besonders gut für kreative Produkte

Etsy Nachteile:

– Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten

– Hohe Gebühren bei wachsendem Umsatz

– Kaum SEO- oder Marketing-Tools

– Weniger Skalierungsmöglichkeiten

Shopify vs Etsy: Für welches Geschäftsziel?

Die Entscheidung zwischen Shopify und Etsy hängt letztlich von deinen geschäftlichen Zielen, deinem Budget und deinen technischen Fähigkeiten ab. Etsy ist ideal für kreative Einsteiger*innen, die unkompliziert und ohne hohe Investitionen verkaufen wollen. Wer hingegen eine individuelle Marke aufbauen, wachsen und mehr Kontrolle haben möchte, sollte Shopify in Betracht ziehen. Beide Plattformen haben ihre Daseinsberechtigung – und im besten Fall starten manche Verkäufer mit Etsy und wechseln später zu Shopify, wenn das Business größer wird. Wichtig ist nur: Mach dir im Vorfeld klar, wohin die Reise gehen soll – dann findest du auch die passende Plattform.