Wie finde ich das richtige Produkt für meinen ersten Online-Shop?

(Last Updated On: 3. April 2025)

Der Traum vom eigenen Online-Shop – viele Menschen tragen ihn in sich. Die Freiheit, ein eigenes Business zu führen, Produkte zu verkaufen, die einem am Herzen liegen, und Geld unabhängig von Ort und Zeit zu verdienen, übt eine große Faszination aus. Doch bevor der erste Verkauf gelingen kann, steht eine wichtige Entscheidung an: Welches Produkt soll ich eigentlich anbieten? Genau darum geht es in diesem Artikel. Wir nehmen dich an die Hand und helfen dir dabei, dein erstes Produkt für den eigenen Online-Shop zu finden. Und vielleicht stellen wir unterwegs fest, dass es gar nicht so schwierig ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Warum die Produktwahl so entscheidend ist

Das passende Produkt ist die Grundlage deines Erfolgs. Stell dir vor, du eröffnest ein Restaurant, hast aber selbst keinen Bezug zum Essen, und das Menü entspricht keinem Bedürfnis deiner Zielgruppe. Ähnlich verhält es sich im Online-Handel. Wenn du ein Produkt wählst, das dich nicht interessiert oder kaum Nachfrage hat, wird es schwer, dauerhaft motiviert zu bleiben. Und Kunden wird es ebenfalls wenig interessieren.

Der richtige Artikel ist wie ein Schlüssel – er öffnet dir Türen zu Verkäufen, Kundenbindung und vor allem: Spaß an der Sache. Deshalb lohnt es sich, in dieser Phase besonders achtsam vorzugehen. Doch was heißt überhaupt „richtiges Produkt“?

Was bedeutet „das richtige Produkt“

Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Das „richtige“ Produkt ist nicht zwangsläufig das teuerste oder außergewöhnlichste. Es ist das, was zu dir passt. Zu deinen Fähigkeiten, deinen Zielen und deiner Zielgruppe. Es erfüllt ein Bedürfnis, löst ein Problem oder bereichert das Leben deiner Kunden auf eine spürbare Weise.

Und: Es lässt sich mit vertretbarem Aufwand verkaufen – sowohl logistisch als auch finanziell. Es muss machbar sein. Vielleicht klingt das komplizierter, als es ist. Lass uns gemeinsam Schritt für Schritt schauen, wie du dein Produkt finden kannst.

Starte mit deinen Interessen

Ein guter Startpunkt liegt bei dir selbst. Was interessiert dich? Womit kennst du dich aus? Wenn du ein Thema wählst, das dich begeistert, wird vieles leichter. Du kannst authentisch kommunizieren, ohne ständig recherchieren zu müssen. Begeisterung ist ansteckend – deine Kunden werden das spüren.

Bist du etwa leidenschaftliche Gärtnerin, technikbegeistert oder ein Fan von nachhaltigen Produkten? Gibt es in deinem Umfeld Fragen, die dir immer wieder gestellt werden? Wenn du bereits als Problemlöser auftrittst, kann das ein wertvoller Hinweis auf eine Produktidee sein.

Suche nach Problemen, nicht nur nach Produkten

Viele angehende Online-Händler fokussieren sich sofort auf konkrete Produkte: „Ich will Taschen verkaufen“ oder „Ich denke an Handyhüllen“. Doch ein vielversprechenderer Weg ist oft ein anderer: Frag dich, welches Problem du lösen willst.

Produkte, die ein konkretes Problem ansprechen, verkaufen sich meist leichter. Denk an Beispiele aus dem Alltag: Wie bringe ich Kinder leichter zum Zähneputzen? Wie halte ich meine Küche aufgeräumt? Wie entlaste ich meinen Rücken im Homeoffice?

Wenn du ein Produkt findest, das eine echte Erleichterung im Leben der Menschen bringt, bist du auf dem richtigen Weg.

Finde deine Nische

Nischenprodukte sind oft erfolgreicher als Massenartikel. In einer klar abgegrenzten Zielgruppe kannst du gezielt werben und deine Kunden besser verstehen. Außerdem hast du weniger Konkurrenz.

Natürlich: Die Nische sollte nicht zu klein sein. Wenn sich weltweit nur 500 Menschen für dein Thema interessieren, wird der Markt wahrscheinlich nicht groß genug sein. Aber eine spitze Zielgruppe innerhalb eines größeren Markts kann ideal sein.

Überleg mal – statt allgemein „Sportartikel“ zu verkaufen, könntest du dich auf Box-Zubehör für Frauen konzentrieren. Oder statt „dekorativen Kerzen“ auf handgemachte Duftkerzen für Allergiker.

Analysiere den Markt

Bevor du loslegst, brauchst du Informationen. Wer sind deine Mitbewerber? Was machen sie gut, was könntest du besser machen?

Schau dir Plattformen wie Amazon, Etsy oder eBay an. Welche Produkte sind Bestseller? Welche Bewertungen bekommen sie? Auch Google Trends ist nützlich – hier kannst du prüfen, ob ein Thema gerade im Aufwind ist oder eher abflacht.

Vergiss dabei nicht: Nur weil etwas gut läuft, heißt das nicht automatisch, dass du auch erfolgreich sein wirst. Aber es gibt dir ein Gefühl für Nachfrage und Mitbewerberdichte.

Nutze Social Media und Communities

Kennst du das, wenn du in einer Facebook-Gruppe bist und immer dieselben Themen und Fragen auftauchen? Das ist Gold wert. Social-Media-Plattformen und Online-Foren wie Reddit, Quora oder spezielle Facebook-Gruppen können Fundgruben sein.

Du findest dort heraus, worüber die Leute reden, welche Fragen sie haben und was sie sich wünschen. Es ergibt sich oft ein klareres Bild vom Kundenbedarf als durch bloße Google-Suchen.

Übrigens: Wenn du hier aktiv wirst und Beiträge lieferst, baust du dir auch gleich eine Community auf – langfristig enorm hilfreich beim Aufbau deines Geschäfts.

Trends erkennen – aber nicht blind hinterherlaufen

Trends können vielversprechend sein – denken wir an Fidget Spinner, Avocado-Ernährung oder Luftreiniger während der Pandemie. Wer früh dabei ist, kann kräftig mitverdienen. Aber sei vorsichtig: Trends flammen schnell auf und genauso schnell wieder ab.

Langfristig stabile Märkte sind oft interessanter. Kleine, beständige Trends, die stetig wachsen, bieten nachhaltigere Chancen. Wenn du doch auf einen Hype aufspringen willst, stelle sicher, dass du flexibel bist und dich schnell anpassen kannst.

Teste deine Idee möglichst früh

All die Analysen bringen dir wenig, wenn du deine Idee nicht ausprobierst. Je früher du Feedback bekommst, desto besser. Du kannst einfache Landingpages bauen, kostenlose Umfragen machen oder eine Mini-Werbekampagne starten.

Oder du testest dein Produkt auf Marktplätzen wie Etsy, eBay oder Amazon – dort brauchst du keinen eigenen Shop, kannst aber erste Verkäufe erzielen. Das senkt dein Risiko und hilft dir, die potenzielle Nachfrage realistisch einzuschätzen.

Beachte logistische Faktoren

Es ist verlockend, ein großes Produkt mit vielen Funktionen zu verkaufen. Aber denk an den Versand, die Lagerhaltung, den Kundensupport. Komplexe Produkte verursachen mehr Aufwand – auch Kosten.

Wenn du ganz am Anfang stehst, eignen sich kleine, leichte, nicht verderbliche Produkte gut. Sie sind einfacher zu versenden, verursachen weniger Retouren und lassen sich leichter in größerer Menge vorhalten.

Auch die Produktsicherheit ist wichtig – elektronische Artikel oder Kosmetika unterliegen oft strengeren Vorschriften. Fang lieber mit etwas Unkompliziertem an.

Private Label oder eigener Entwurf?

Du kannst fertige Produkte einkaufen und unter eigener Marke verkaufen – das sogenannte Private Label-Modell. Oder du entwickelst etwas komplett Eigenes, vielleicht sogar handgefertigt. Beide Wege haben Vor- und Nachteile.

Private Label ist meist schneller skalierbar, aber weniger individuell. Eigene Produkte erfordern mehr Zeit und Kreativität, bringen aber oft treuere Kunden. Was passt besser zu dir?

Gehe nicht allein nach deinen Vorlieben

Natürlich sollte dir das Produkt gefallen. Aber Achtung: Nur weil du etwas toll findest, heißt das nicht, dass andere es auch kaufen wollen. Markt und Zielgruppe entscheiden letztlich.

Es ist wie beim Kochen. Du liebst vielleicht scharfes Essen, aber wenn deine Gäste mild bevorzugen, bringt deine Begeisterung allein dich nicht ans Ziel. Halte also immer den Kunden im Blick. Lösung vor Lieblingsprodukt.

Denke ans Wiederverkaufspotenzial

Hat dein Produkt Potenzial für Folgekäufe? Das lohnt sich. Denn einen Neukunden zu gewinnen, ist teurer, als einen Bestandskunden zu halten. Produkte mit regelmäßigem Verbrauch – von Büroartikeln über Nahrungsergänzung bis hin zu Abo-Kisten – sind hier klar im Vorteil.

Aber auch Zubehör-Produkte oder Upgrades können sinnvoll sein. Verkaufst du beispielsweise Kamerazubehör, könntest du später Kurse oder E-Books anbieten. Mach dir Gedanken über den gesamten Kundenlebenszyklus.

Finanzielle Überlegungen nicht vergessen

Kalkuliere frühzeitig, ob sich dein Produkt wirtschaftlich tragen kann. Was kostet es im Einkauf, wie hoch sind Werbung, Versand, Verpackung, Steuern? Und wie viel musst du verkaufen, um rentabel zu sein?

Häufig unterschätzen Einsteiger die Margen – am Ende bleibt kaum Gewinn. Tools wie ein Break-Even-Rechner oder einfache Excel-Tabellen helfen dir, realistisch zu planen.

Setze auf Bauchgefühl – aber überprüfe es

Manchmal hast du einfach „ein gutes Gefühl“. Das ist nicht verkehrt – aber nimm es nur als Ausgangspunkt. Dein Bauchgefühl zeigt dir Richtungen, Daten liefern dir Karten. Kombinierst du beides, findest du deinen Weg.

Vielleicht hast du sogar schon eine konkrete Idee im Kopf – dann leg los und validiere sie. Vielleicht brauchst du noch Inspiration – auch kein Problem. Manchmal braucht es etwas Geduld.

Kunden begeistern

Das richtige Produkt für deinen ersten Online-Shop zu finden, ist kein Zufall. Es erfordert ein bisschen Nachdenken, genaues Hinsehen und die Bereitschaft, sich mit echten Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Doch es lohnt sich.

Denn hast du einmal ein Produkt gefunden, das dich und deine Kunden begeistert, legst du den Grundstein für ein nachhaltiges Business. Lass dich nicht von Anfangsschwierigkeiten entmutigen – jeder Erfolg beginnt mit den ersten kleinen Schritten.

Halte die Augen offen, hör zu, beobachte, analysiere – und vor allem: Hab Freude an der Sache. Wenn du neugierig, offen und lernbereit bleibst, findest du ganz sicher dein erstes, richtiges Produkt für deinen Online-Shop. Viel Erfolg dabei!