Onlineshop erstellen mit lightspeed

Lightspeed ist ein cloudbasiertes System zur Erstellung und Verwaltung von Onlineshops und POS-Lösungen. Besonders kleine bis mittelgroße Unternehmen profitieren von einer einfachen Benutzeroberfläche und zahlreichen integrierten Funktionen wie Warenwirtschaft, Zahlungsabwicklung und Marketingtools. Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie du als Einsteiger einen Onlineshop mit Lightspeed erstellen kannst, welche Stärken und Schwächen das System besitzt und wann sich der Einsatz lohnt.

Ein Konto bei Lightspeed erstellen

Um mit Lightspeed zu starten, benötigst du zunächst ein Konto. Gehe auf die offizielle Webseite www.lightspeedhq.de und klicke auf „Kostenlos testen“. Du wirst nun aufgefordert, ein Formular auszufüllen. Gib deinen Namen, deine E-Mail-Adresse, die Art deines Unternehmens (Retail, Gastronomie etc.) und ein sicheres Passwort ein. Danach erhältst du eine Bestätigungs-E-Mail mit einem Aktivierungslink. Klicke auf diesen Link, um dein Konto freizuschalten. Danach wirst du direkt in dein Lightspeed-Dashboard weitergeleitet.

Auswahl des passenden Produkttyps

Lightspeed bietet unterschiedliche Lösungen an: POS für stationäre Geschäfte, E-Commerce für Onlineshops oder eine Kombination beider Bereiche. Wähle im Dashboard den Bereich „E-Commerce“, um dich auf den Onlineverkauf zu konzentrieren. Wenn du auch ein Ladengeschäft hast, lohnt sich eine Integration mit POS, sodass beide Bereiche mit derselben Produktdatenbank arbeiten.

Grundeinstellungen des Onlineshops

Bevor du Produkte anlegen kannst, solltest du grundlegende Einstellungen festlegen. Navigiere zu „Einstellungen“ → „Allgemeine Einstellungen“. Hier vergibst du den Namen deines Shops, legst die Hauptsprache und Hauptwährung fest und stellst die Sprache deines Dashboards ein. Wähle auch dein Land und deine Steuerregion aus, um die Mehrwertsteuer automatisch korrekt anzuwenden.

Unter „Firmendetails“ gibst du deine geschäftlichen Informationen ein: Firmenname, Anschrift, E-Mail-Kontakt, Telefonnummer und Handelsregisternummer. Diese Angaben erscheinen später in deinem Impressum, deinen Rechnungen und auf der Website.

Shopdesign auswählen und anpassen

Im Bereich „Design“ findest du eine Auswahl an vorgefertigten, responsiven Themes. Diese Vorlagen sind mobilfreundlich und lassen sich ohne Programmierkenntnisse anpassen. Du kannst Farben, Schriftarten, Layout und Logo direkt über die Benutzeroberfläche verändern. Einige Designvorlagen sind kostenlos, andere kostenpflichtig. Achte darauf, ein Template zu wählen, das zu deinem Produktsortiment passt (z. B. Mode, Elektronik oder Lebensmittel).

Bevor du startest, empfiehlt es sich, ein Testlogo hochzuladen, die Navigation zu konfigurieren und die Startseite mit einem Begrüßungstext auszustatten. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie dein Shop später für Kunden wirken wird.

Produktkatalog anlegen

Gehe im Menü zu „Produkte“ → „Neues Produkt hinzufügen“. Du kannst Produkte einzeln oder über eine Importfunktion (z. B. mit CSV-Dateien) hinzufügen. Für jedes Produkt gibst du folgende Daten an:

  • Produktname
  • SKU (Artikelnummer)
  • Preis (brutto oder netto, je nach Einstellung)
  • Steuersatz
  • Beschreibung
  • Kategorie
  • Lagerbestand
  • Bilder (mind. 800×800 px empfohlen)

Du kannst auch Varianten anlegen – z. B. unterschiedliche Größen oder Farben. In diesem Fall legst du sogenannte „Produktoptionen“ an, etwa Größen (S, M, L) oder Farbauswahlen. Lightspeed erstellt daraus automatisch alle Varianten und versieht sie mit individuellen Lagerbeständen.

Kategorien strukturieren

Strukturiere deine Produkte sinnvoll in Haupt- und Unterkategorien. Der Kunde sollte mit möglichst wenigen Klicks zum gesuchten Produkt gelangen. Beispiel: Hauptkategorie „Bekleidung“ → Unterkategorie „Herren“ → „Jacken“. Du hast die Möglichkeit, Kategorien zu aktivieren und zu priorisieren. Achte darauf, auch die URL-Slugs suchmaschinenfreundlich zu gestalten.

Bezahlmethoden einrichten

Lightspeed unterstützt verschiedene Zahlungsanbieter, darunter PayPal, Klarna, Stripe und Mollie. Gehe zu „Einstellungen“ → „Zahlungseinstellungen“. Wähle deinen bevorzugten Anbieter aus und folge dem Verbindungsprozess. Je nach Anbieter musst du API-Schlüssel oder Zugangsdaten hinterlegen. Aktiviere danach die gewünschten Zahlungsmethoden (Kreditkarte, Sofortüberweisung, Rechnung etc.) im Checkout deines Shops.

Teste unbedingt alle Zahlungen im Demo-Modus, bevor du live gehst. Prüfe auch, ob du einen Zahlungsplan mit deinem Anbieter abschließen musst, z. B. bei Transaktionsgebühren.

Versandoptionen konfigurieren

In „Einstellungen“ → „Versandarten“ legst du fest, wohin du liefern möchtest und mit welchen Versanddiensten (z. B. DHL, DPD, Hermes). Du kannst fixe Versandkosten definieren, Staffelpreise je nach Warenkorbwert oder kostenlose Lieferung ab einem bestimmten Betrag. Auch Versandzeiten und Hinweise wie „Lieferung in 2–4 Werktagen“ kannst du hier eintragen.

Steuerregeln definieren

Lightspeed erkennt automatisch den gesetzlichen Steuersatz je nach Land. Trotzdem solltest du in „Einstellungen“ → „Steuern“ kontrollieren, ob etwa unterschiedliche Steuersätze für Bücher, Lebensmittel oder Mode korrekt hinterlegt sind. Für den innergemeinschaftlichen EU-Versand sind besondere Regelungen zu beachten (OSS, Umsatzsteuer-Identnummern). Kläre steuerliche Besonderheiten mit deinem Steuerberater.

Rechtstexte ergänzen

Dein Onlineshop benötigt rechtssichere Seiten für AGB, Widerrufsbelehrung, Datenschutz und Impressum. Du kannst diese unter „Inhalte“ → „Standardseiten“ ergänzen. Viele Händler nutzen dafür externe Rechtstextdienste, die automatische Updates liefern. Achte darauf, dass die jeweiligen Seiten in der Fußzeile sichtbar sind – auch für mobile Nutzer.

SEO und Metadaten pflegen

Lightspeed bietet grundlegende SEO-Einstellungen. Du kannst zu jedem Produkt, jeder Seite und jeder Kategorie Meta-Titel, Meta-Beschreibungen und benutzerdefinierte URLs hinterlegen. Nutze relevante Schlüsselbegriffe, aber vermeide Keyword-Stuffing. Aktiviere auch die XML-Sitemap unter „Einstellungen“ → „SEO“, damit Suchmaschinen deinen Shop indexieren können.

Tracking und Analyse integrieren

Für die Erfolgsmessung solltest du Google Analytics und ggf. Google Search Console einbinden. Trage deine Tracking-ID unter „Einstellungen“ → „Webstatistiken“ ein. Optional kannst du auch Facebook Pixel oder andere Marketing-Plugins verwenden. Beachte, dass du dafür ggf. eine Einwilligung per Cookie-Banner einholen musst.

Apps und Erweiterungen nutzen

Im Lightspeed App Store findest du hunderte Plugins für zusätzliche Funktionen wie Produktbewertungen, Newsletter, Social-Media-Integration oder Buchhaltungs-Schnittstellen (z. B. DATEV). Viele Apps sind kostenpflichtig, aber als Testversion verfügbar. Installiere nur, was du wirklich brauchst – zu viele Plugins beeinflussen die Ladezeit.

Testphase und Shop veröffentlichen

Nutze die Testfunktion, um alle Teile deines Shops zu überprüfen. Simuliere Bestellungen, Zahlungen und Liefervorgänge. Prüfe Texte, Preise, Bilder und URLs. Wenn alles funktioniert, kannst du den Shop live stellen. Gehe dazu im Dashboard auf „Shop veröffentlichen“. Danach ist dein Store unter der gewählten Domain erreichbar.

Eigene Domain verbinden

Lightspeed bietet eine Subdomain (z. B. musterstore.lightspeedwebstore.com), du kannst aber auch eine eigene Domain nutzen. Diese verbindest du unter „Einstellungen“ → „Domains“. Du musst dafür in deinem Domain-Provider die DNS-Einträge anpassen. Lightspeed stellt dafür eine Anleitung bereit. Der Domainwechsel kann bis zu 24 Stunden dauern.

Support und Hilfe

Lightspeed bietet Support per E-Mail, Telefon und Live-Chat, meist werktags zwischen 9 und 18 Uhr. Zusätzlich gibt es eine umfangreiche Wissensdatenbank und Video-Tutorials. Der Support ist deutschsprachig, aber bei technischen Themen kann es hilfreich sein, auf englische Inhalte zurückzugreifen.

Stärken von Lightspeed

Lightspeed punktet mit einer intuitiven Benutzeroberfläche und hoher Integrationstiefe. Besonders vorteilhaft:

  • Einfaches Handling für Einsteiger
  • Cloudbasiert, keine Installation notwendig
  • Kombinierbar mit stationärem Laden (POS)
  • Gute SEO- und Marketingfunktionen
  • Zahlreiche Designvorlagen
  • Viele Zahlungs- und Versandoptionen

Die Verwaltung auch größerer Produktmengen ist unkompliziert möglich. Updates erfolgen automatisch. Mobile Nutzung für Shopbetreiber ist über die Lightspeed-App möglich.

Schwächen von Lightspeed

Dem gegenüber stehen einige Schwächen:

  • Begrenzte Designanpassung ohne Programmierkenntnisse
  • Teilweise kostenpflichtige Erweiterungen
  • Begrenzte Automatisierung im Lager- und Frachtbereich
  • Keine vollständige Kontrolle über Hosting und Datenbank

Ebenso ist zu beachten: Die E-Commerce-Plattform von Lightspeed ist im Vergleich zu Open-Source-Lösungen wie WooCommerce oder PrestaShop weniger flexibel. Bei sehr individuellen Anforderungen kann das ein Nachteil sein.

Wann Lightspeed sinnvoll ist

Lightspeed eignet sich vor allem für Einsteiger und KMU. Du solltest Lightspeed nutzen, wenn du:

  • keine Programmierkenntnisse hast
  • schnell online starten willst
  • ein Ladengeschäft mit Onlinehandel verbinden willst
  • weniger als 5.000 Produkte verwaltest

Für hochspezialisierte Shops oder eigenentwickelte Geschäftsmodelle ist ein Framework mit größerer Gestaltungsfreiheit besser geeignet.

Wo Lightspeed erhältlich ist

Lightspeed ist direkt über www.lightspeedhq.de erhältlich. Dort kannst du eine kostenlose Testversion starten und zwischen unterschiedlichen Tarifen wählen. Die Preise richten sich nach Funktionsumfang und Shopgröße. Auch unabhängige Partneragenturen bieten Einführung und Support an, falls du zusätzliche Hilfe brauchst.

Solide E-Commerce Plattform

Lightspeed ist eine solide E-Commerce-Plattform für Nutzer ohne tiefe technische Vorkenntnisse. Es erlaubt dir, schnell und strukturiert einen professionellen Onlineshop aufzubauen. Der Funktionsumfang deckt die wichtigsten Bereiche ab und lässt sich über Apps erweitern. Für kleine und mittlere Unternehmen, aber auch Einzelhändler mit POS-Anbindung, ist Lightspeed eine gute Wahl. Bei sehr komplexen Anforderungen solltest du jedoch prüfen, ob eine flexiblere Lösung geeigneter ist.