
epages – Onlineshop bauen ohne Nervenzusammenbruch?
epages ermöglicht es Einsteigern, schnell und ohne Programmierkenntnisse einen funktionalen Onlineshop zu erstellen. Wer einen eigenen Onlineshop betreiben will, braucht ein zuverlässiges Shopsystem. epages ist eines davon. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit epages einen Onlineshop erstellen kannst. Schritt für Schritt stelle ich dir die wichtigsten Funktionen vor, die du als Einsteiger kennen solltest. Dabei erkläre ich nicht nur die technische Umsetzung, sondern auch, wann epages für dich sinnvoll ist – und wann nicht. So kannst du deinen epages Onlineshop erstellen, ohne einen Nervenzusammenbruch zu bekommen.
Was ist epages
epages ist ein cloudbasiertes Shopsystem, mit dem du ohne Programmierkenntnisse einen Onlineshop erstellen kannst. Es ist besonders für Einsteiger gedacht. Die gesamte technische Infrastruktur – also Hosting, Updates und Sicherheit – wird von epages übernommen. Du musst dich nicht um Servertechnik kümmern. Die Software läuft vollständig im Browser. Design, Produkte, Zahlungen und rechtliche Texte verwaltest du über ein Dashboard.
epages gibt es in mehreren Versionen. Meistens bekommst du es direkt über Partner wie 1&1 IONOS oder STRATO. Du kannst es meist monatlich buchen. Es gibt auch eine kostenlose Testphase. Die Anmeldung geht schnell – du brauchst nur eine E-Mail-Adresse und grundlegende Firmendaten.
Für wen epages geeignet ist
epages lohnt sich, wenn du Produkte online verkaufen willst und möglichst wenig Aufwand mit der Technik haben möchtest. Besonders geeignet ist es für kleine Unternehmen, Selbstständige oder Handwerksbetriebe, die eine einfache, aber funktionierende Lösung suchen.
Allerdings hat epages auch Grenzen. Es ist kein System für komplexe Sonderfunktionen oder stark individualisierte Shops. Wenn du zum Beispiel viele individuelle Prozesse integrieren willst, wie spezielle B2B-Anforderungen, umfangreiche API-Anbindungen oder eigene Server, ist epages nicht die richtige Wahl. Dann solltest du dich eher mit Systemen wie Shopify Plus oder Shopware beschäftigen.
So bekommst du epages
epages selbst vertreibt sein System nicht direkt an Endkunden. Stattdessen wird es über Hostinganbieter wie STRATO, 1&1 IONOS, Host Europe oder andere Partner angeboten. Das heißt: Wenn du dir einen epages-Shop einrichten willst, brauchst du einen Vertrag bei einem dieser Anbieter. Dort kannst du das passende Paket wählen. Es gibt meist unterschiedliche Preisstufen, je nach Funktionsumfang.
Bevor du dich entscheidest, überprüfe die Angebote der verschiedenen Provider. Achte darauf, wie viele Produkte du anlegen darfst, welche Zahlungsarten zur Verfügung stehen und welche Schnittstellen zu Marktplätzen oder Versanddienstleistern bestehen.
Erste Schritte im epages Backend
Nach der Anmeldung bekommst du Zugang zum Administrationsbereich – dem sogenannten Backend. Hier steuerst du alle Funktionen deines Shops. Das Dashboard ist übersichtlich aufgebaut. In der Hauptnavigation findest du u.a. folgende Menüpunkte:
- Start
- Produkte
- Bestellungen
- Kunden
- Marketing
- Design
- Einstellungen
Bevor du mit dem Einrichten beginnst, solltest du die Grundeinstellungen durchgehen.
Shopinformationen einrichten
Unter „Einstellungen > Allgemein“ gibst du die Stammdaten deines Shops ein. Dazu zählen:
- Shopname
- Firma
- Adresse
- Umsatzsteuer-ID (falls vorhanden)
- Kontaktinformationen
- Sprache und Währung
Diese Angaben werden später z. B. im Impressum oder auf Rechnungen verwendet. Achte also darauf, dass alles korrekt ist.
Rechtstexte hinterlegen
Jeder Onlineshop in Deutschland braucht gesetzlich vorgeschriebene Texte. Diese findest du meist unter „Inhalte > Rechtliches“. Da hier einiges schief gehen kann, lässt du dich am besten fachkundig von einem Anwalt beraten. Alternativ dazu kannst du Generatoren von eRecht24, Händlerbund oder Trusted Shops nutzen.
Design des Shops anpassen
epages bietet dir einige vorgefertigte Designvorlagen (Themes). Diese kannst du nach deinen Farben und mit deinem Logo anpassen. Das findest du im Menü unter „Design“.
Du kannst dort u. a. folgendes einstellen:
- Logo hochladen
- Farben ändern
- Startseite gestalten (z. B. Teasergrafiken, Slider, Textblöcke)
- Navigation anpassen
- Footer bearbeiten
Die Gestaltungsmöglichkeiten bei epages sind begrenzt, aber für einen funktionalen Shop ausreichend. Für individuelle Layouts brauchst du HTML-/CSS-Kenntnisse, allerdings erlaubt epages nur eingeschränktes Customizing.
Produkte anlegen
Das Herzstück deines Shops sind die Produkte. Unter „Produkte“ kannst du per Klick auf „Neues Produkt“ ein Produkt hinzufügen.
Dabei trägst du folgende Informationen ein:
- Titel
- Kurzbeschreibung / Langbeschreibung
- Preis (netto oder brutto, je nach Einstellung)
- Mehrwertsteuersatz
- Bilder (empfohlen: JPEG, 1000×1000 px)
- Lagerbestand (optional)
- Gewicht und Versandinformationen
Außerdem kannst du Varianten anlegen, zum Beispiel für Größen oder Farben. Unter dem Reiter „Varianten“ richtest du diese Merkmale ein.
Produkte lassen sich auch in Kategorien einsortieren. Diese legst du separat unter „Produkte > Kategorien“ an. Eine sinnvolle Kategoriestruktur macht deinen Shop übersichtlich für die Kunden.
Zahlungsarten konfigurieren
epages unterstützt mehrere gängige Zahlungsarten. Zu den wichtigsten gehören:
- PayPal
- Kreditkarte
- Vorkasse
- Sofortüberweisung (Klarna)
- Lastschrift (über externe Anbieter)
Je nach epages-Partner können weitere Zahlungsarten bereits integriert sein. Unter „Einstellungen > Bezahlung“ richtest du diese Methoden ein. PayPal ist bei den meisten Versionen voreingestellt. Du musst nur deinen PayPal-Business-Account verknüpfen.
Für Kreditkarte oder andere Systeme brauchst du in der Regel ein Konto bei einem Zahlungsdienstleister (z. B. Stripe oder Mollie). Du gibst dort deine Shop-URL an und bekommst Zugangsdaten, die du dann in epages einträgst.
Versandoptionen einrichten
Die Versandarten findest du unter „Einstellungen > Versand“. Du kannst eigene Optionen anlegen, z. B.:
- DHL – Paket bis 5 kg → 5,99 €
- Selbstabholung – kostenlos
- Versand nach Österreich → 9,90 €
Für jeden Versanddienst kannst du Gewichtsklassen, Zielregionen und Lieferzeiten angeben. Achte darauf, dass Kunden klar sehen, mit welchen Kosten sie beim Versand rechnen müssen.
Steuersätze definieren
Unter „Einstellungen > Steuern“ legst du fest, mit welchen Mehrwertsteuersätzen du arbeitest. Standardmäßig ist Deutschland mit 19 %/7 % voreingestellt. Wenn du in andere Länder verkaufst, musst du je nach deinem Umsatz ggf. deren Steuersatz verwenden.
epages bietet hierfür automatische Steuerberechnung, die du aktivieren kannst. Prüfe das mit deinem Steuerberater.
Bestellabwicklung prüfen
Wenn du alle Produkte, Zahlungen und Versandarten eingerichtet hast, solltest du einen Testkauf machen. epages bietet dafür eine Testfunktion, mit der du Bestellungen simulieren kannst.
Prüfe, ob Bestellbestätigung, Zahlung, Lieferadresse und E-Mail-Benachrichtigungen korrekt ablaufen. So kannst du Fehlerquellen vor dem Livegang ausschließen.
Marketing-Funktionen nutzen
epages erlaubt dir, einfache Marketingmaßnahmen umzusetzen:
- Rabattaktionen (z. B. 10 % auf alles für Neukunden)
- Newsletter-Verwaltung (nur mit externem Tool wie CleverReach oder Mailchimp)
- SEO-Einstellungen (z. B. Seitentitel, Meta-Tags, sprechende URLs)
- Google Analytics-Verknüpfung
- Verknüpfung mit Facebook oder Instagram
Speziell für SEO kannst du für jede Produktseite eigene Titel und Metabeschreibungen festlegen. Auch die Struktur der URLs ist suchmaschinenfreundlich. Achte beim Produkttitel und Beschreibung darauf, dass du relevante Keywords nutzt.
Schnittstellen zu Marktplätzen
Ein großer Vorteil von epages ist die Anbindung an verschiedene Verkaufskanäle. Du kannst Produkte parallel auf Plattformen wie Amazon, eBay oder Google Shopping anbieten. Die Bestellungen laufen synchronisiert in dein epages-Dashboard ein.
Diese Funktionen findest du unter „Marketing > Vertriebskanäle“. Je nach Paket und Anbieter musst du ggf. Zusatzmodule buchen.
Sicherheit und Updates
Da epages cloudbasiert ist, musst du dir keine Sorgen um technische Updates machen. Diese erfolgen automatisch im Hintergrund. Sicherheitslücken werden von epages geschlossen. Backups laufen zentral. Du musst dich also nicht selbst um Wartung kümmern.
Achte aber selbst auf sichere Passwörter, aktiviere ggf. die Zwei-Faktor-Authentifizierung und beschränke Benutzerrechte gezielt, falls mehrere Personen am Shop arbeiten.
Wann sollte ich epages nicht nutzen
epages ist kein System für stark individualisierte Prozesse. Wenn du z. B. Sonderpreise pro Kunde, ein eigenes Kundenportal, komplexe Warenwirtschaft oder besondere Designanforderungen brauchst, kommt epages an seine Grenzen.
Auch das Thema Internationalisierung (mehrsprachige Inhalte, Länderspezifika) ist nur eingeschränkt abbildbar. Falls du einen multilinguale Shop mit unterschiedlichen Domains je Land brauchst, ist Shopware flexibler.
Von Null auf Shop in 5 Minuten?
Mit epages kannst du als Einsteiger relativ schnell und unkompliziert einen Onlineshop erstellen. Es ist übersichtlich, leicht zu bedienen und nimmt dir viele technische Aufgaben ab. Perfekt ist es für kleine bis mittlere Shops mit standardisierten Abläufen. Du brauchst kein Entwicklerwissen, um professionell Produkte online zu verkaufen. Aber: Wer spezielle Anforderungen oder viele Individualisierungen braucht, stößt mit epages an Grenzen.
Wenn du einfach starten willst – mit überschaubarem Budget – und eine solide Lösung suchst, ist epages ein sinnvoller Weg. Suche dir einen passenden Anbieter und teste das System dann gründlich.