Onlineshop erstellen in Österreich: Das gilt es zu beachten

E-Commerce in Österreich
Immer mehr Menschen entdecken die Vorteile des Onlinehandels – sei es als zusätzlicher Absatzkanal oder als reines Online-Business. Gerade in Österreich boomt der E-Commerce seit Jahren. Wer einen eigenen Onlineshop erstellen möchte, sollte jedoch nicht nur ein gutes Gespür für Produkte und Marketing mitbringen, sondern sich auch über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren. Denn bei der Gründung eines Onlineshops in Österreich gibt es einiges zu beachten. In diesem Artikel bekommst du einen umfassenden Überblick darüber, wie du deinen Onlineshop erfolgreich und rechtssicher aufbaust.
Warum einen Onlineshop erstellen in Österreich
Ein Onlineshop bietet viele Vorteile: Du bist rund um die Uhr erreichbar, erreichst Kundinnen und Kunden aus ganz Österreich (und darüber hinaus), und du kannst deine Produkte zeit- und ortsunabhängig verkaufen. Gerade für kleinere Unternehmen, Startups oder Selbstständige ist ein Onlineshop eine kostengünstige und flexible Möglichkeit, in den Markt einzusteigen oder zu expandieren. Die technischen Hürden sind heute deutlich niedriger als noch vor einigen Jahren – dennoch gibt es gerade beim Thema „Onlineshop erstellen Österreich rechtliches“ ein paar Stolpersteine.
Vor dem Erstellen des Onlineshops – Planung ist das A und O
Bevor du loslegst, solltest du dir einen klaren Plan machen. Welche Produkte möchtest du verkaufen? Wer ist deine Zielgruppe? Welche Versand- und Zahlungsmethoden möchtest du anbieten? Wie möchtest du deinen Shop technisch umsetzen (z. B. mit Shopify, WooCommerce oder einer individuellen Lösung)? Auch ein ansprechendes Design, überzeugende Texte und hochwertige Produktfotos spielen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus solltest du dir früh genug Gedanken über die rechtlichen Anforderungen machen, die ein Onlineshop in Österreich erfüllen muss.
Rechtliche Grundlagen beim Onlineshop erstellen in Österreich
Das wohl wichtigste Thema beim Erstellen eines Onlineshops ist die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften. Gerade in Österreich gibt es klare Regeln, die Onlinehändler beachten müssen. Wer diese ignoriert, riskiert teure Abmahnungen, Bußgelder oder sogar rechtliche Schritte. Nachfolgend findest du die wichtigsten Punkte, die du dabei berücksichtigen solltest.
Gewerbeanmeldung und Unternehmensform
Bevor du deinen Onlineshop startest, musst du ein Gewerbe anmelden. In Österreich ist das beim zuständigen Gewerbeamt bzw. online über das Unternehmensserviceportal möglich. Hierbei entscheidest du dich auch für die passende Unternehmensform – ob als Einzelunternehmer:in, OG, GmbH oder eine andere Rechtsform. Je nach Wahl kommt es zu unterschiedlichen Verpflichtungen in Bezug auf Buchhaltung, Steuern und Haftung.
Impressumspflicht
Ein rechtsgültiges Impressum ist in Österreich gesetzlich vorgeschrieben. Es muss leicht auffindbar sein – idealerweise direkt von jeder Seite deines Onlineshops aus erreichbar. Im Impressum müssen unter anderem folgende Angaben enthalten sein: dein vollständiger Name bzw. der Name deines Unternehmens, die Anschrift, Kontaktmöglichkeiten (Telefon, E-Mail), Firmenbuchnummer (falls vorhanden), UID-Nummer sowie die Aufsichtsbehörde (z. B. Bezirkshauptmannschaft).
Datenschutz und DSGVO
Ein ebenso wichtiger Punkt beim Onlineshop erstellen in Österreich ist der Datenschutz. Seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gelten strenge Regeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten. Das betrifft beispielsweise Namen, Adressen, E-Mail-Adressen oder Zahlungsdaten deiner Kundinnen und Kunden. Du benötigst eine gut sichtbare, verständlich formulierte Datenschutzerklärung. Außerdem musst du deine Nutzer transparent über die Datenerhebung informieren – etwa durch ein Cookie-Banner. Auch solltest du darauf achten, dass du nur wirklich notwendige Daten sammelst und sie sicher speicherst.
AGB – Allgemeine Geschäftsbedingungen
AGB sind zwar nicht gesetzlich verpflichtend, aber sehr empfehlenswert. Sie regeln die Vertragsbedingungen zwischen dir und deinen Kundinnen und Kunden. Dazu zählen z. B. Zahlungsbedingungen, Lieferzeiten, Rücktrittsrecht, Haftung und Gewährleistung. Wichtig ist, dass deine AGB leicht zugänglich sind und beim Kauf aktiv bestätigt werden. Am besten lässt du deine AGB von einer juristisch erfahrenen Person oder einem Rechtsanwalt erstellen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Widerrufsrecht und Rückgabebedingungen
Konsumenten haben laut Fern- und Auswärtsgeschäfte-Gesetz ein 14-tägiges Rücktrittsrecht. Das bedeutet: Deine Kundinnen und Kunden haben das Recht, binnen 14 Tagen nach Erhalt der Ware ohne Angabe von Gründen vom Kauf zurückzutreten. Du bist verpflichtet, sie deutlich vor Abschluss der Bestellung über dieses Widerrufsrecht samt Formular zu informieren. Auch das Rückgabeverfahren und die Kosten (Wer zahlt den Rückversand?) gehören genau geregelt.
Preisangabenverordnung
Die Preisangaben in deinem Onlineshop müssen in Euro und inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer erfolgen. Auch Versandkosten müssen klar und transparent angegeben werden – idealerweise direkt beim Produkt oder im Warenkorb. Kunden dürfen während des Bestellprozesses nicht durch versteckte Zusatzkosten überrascht werden. Achte außerdem darauf, dass du bei Rabattaktionen oder Sonderangeboten die Ausgangspreise vergleichbar und nachvollziehbar darstellst.
Pflichten zur Informationsbereitstellung
Neben den schon erwähnten Punkten wie Impressum, AGB und Widerrufsinformationen gibt es weitere gesetzliche Informationspflichten. So musst du beispielsweise darüber informieren, wie Bestellvorgänge ablaufen, welche Zahlungsmethoden angeboten werden und wie eventuelle Fehler bei der Eingabe erkannt und korrigiert werden können. Auch darüber, mit welchen wesentlichen Produktmerkmalen deine Artikel versehen sind, solltest du transparent und vollständig aufklären.
Online-Shop-Systeme für Österreich
Technisch stehen dir beim Onlineshop erstellen in Österreich viele Wege offen. Zu den beliebtesten Plattformen zählen Shopify, Wix, WooCommerce (für WordPress), Shopware oder auch Magento. Diese Systeme bieten teilweise vorgefertigte Design-Vorlagen, erleichtern die Verwaltung von Produkten, Bestellungen und Zahlungen und lassen sich meist schnell mit Schnittstellen zu Versanddienstleistern oder Buchhaltungssoftware erweitern. Achte darauf, dass dein gewähltes System DSGVO-konform betrieben werden kann und idealerweise auf österreichische oder EU-weite Anforderungen abgestimmt ist.
Zahlungsanbieter und Versand in Österreich
Ein Onlineshop funktioniert nur dann reibungslos, wenn auch die Zahlungs- und Versandoptionen gut durchdacht sind. In Österreich erwarten Kundinnen und Kunden gängige Zahlungsmethoden wie Kreditkarte, Sofortüberweisung, PayPal oder Klarna. Auch der Kauf auf Rechnung ist beliebt. Was den Versand betrifft, solltest du mit verlässlichen Logistikpartnern wie der Österreichischen Post, DHL oder DPD zusammenarbeiten. Überprüfe, welche Lieferzeiten realistisch sind und wie Retouren abgewickelt werden. Auch hier gilt: Je transparenter dein Shop ist, desto eher vermeidest du verärgerte Kunden und schlechte Bewertungen.
Online-Marketing und rechtliche Fallstricke
Wenn dein Onlineshop betriebsbereit ist, geht es daran, Besucher auf deine Seite zu bringen. Tools wie Google Ads, Social Media Kampagnen oder E-Mail-Marketing helfen dabei. Aber auch hier gelten gesetzliche Vorgaben. Zum Beispiel darfst du Newsletter nur an Kundinnen verschicken, die ausdrücklich eingewilligt haben (Double Opt-in). Bei Werbeanzeigen müssen die Inhalte als solche erkennbar sein. Achte auch auf das Urheberrecht – etwa bei der Verwendung von Bildern oder Texten – und darauf, keine geschützten Marken zu verletzen.
Besonderheiten im österreichischen E-Commerce
Österreich hat einige rechts- und steuertechnische Eigenheiten, die du beim Onlineshop erstellen mitdenken solltest. Dazu zählt zum Beispiel die sogenannte Kleinunternehmerregelung: Wenn dein Jahresumsatz unter 35.000 Euro bleibt, musst du keine Umsatzsteuer verrechnen. Du musst das aber klar im Shop kennzeichnen. Auch die Verpackungsverordnung und das Thema Umweltabgaben (Altgeräteverordnung, Verpackungsentsorgung u. Ä.) spielen eine Rolle, vor allem, wenn du physische Produkte versendest.
Regelmäßige Updates und rechtliche Kontrolle
Ein Onlineshop ist kein statisches Projekt. Sowohl technische als auch rechtliche Änderungen erfordern regelmäßige Pflege. Überprüfe deinen Shop regelmäßig auf neue Gesetzeslagen (z. B. Änderungen der DSGVO), aktualisiere deine AGB bei Bedarf oder prüfe neue Zahlungsmethoden. Auch Updates deiner Shopsoftware sind wichtig – allein schon, um Sicherheitslücken zu schließen. Es lohnt sich, hin und wieder eine rechtliche Prüfung von einer Kanzlei oder einem geprüften Dienstleister durchführen zu lassen.
Einen Onlineshop erstellen in Österreich ist heute einfacher als je zuvor – aber auch mit Verantwortung verbunden. Wer von Anfang an strukturiert plant, sich mit den gesetzlichen Anforderungen auseinandersetzt und sein Business ernsthaft aufbaut, hat gute Chancen auf Erfolg im digitalen Handel. Ganz gleich, ob du als Einsteiger in den Onlineverkauf startest oder dein bestehendes Geschäft erweitern möchtest.