Was ist eine Verfügbarkeits-Pushnachricht
Eine Verfügbarkeits-Pushnachricht ist eine Mitteilung, die Nutzerinnen und Nutzer auf ihrem Smartphone, Tablet oder Computer erhalten, wenn ein zuvor nicht lieferbares Produkt wieder verfügbar ist. Diese Benachrichtigung erfolgt in Echtzeit oder kurz nachdem der Bestand aktualisiert wurde. Ziel ist es, interessierte Kundinnen und Kunden an das Produkt zu erinnern, das sie sich gewünscht oder beobachtet haben.
Solche Pushnachrichten gehören zu den Kommunikationsmitteln im E-Commerce, mit denen Händler gezielt informieren können. Sie basieren auf Anfragen oder Aktionen der Nutzerinnen und Nutzer, zum Beispiel wenn jemand auf einer Produktseite den Hinweis „Benachrichtige mich, wenn verfügbar“ auswählt. Unternehmen nutzen diese Funktion, um potenzielle Käufe nach einer Lieferengpass-Situation nicht zu verlieren.
Warum Verfügbarkeitsbenachrichtigungen im Onlinehandel wichtig sind
Produkte sind nicht immer verfügbar. Lieferengpässe, hohe Nachfrage oder saisonale Schwankungen führen dazu, dass bestimmte Artikel vorübergehend ausverkauft sind. Kundinnen und Kunden, die Interesse an einem bestimmten Produkt haben, möchten dennoch informiert bleiben. Hier kommt die Verfügbarkeits-Pushnachricht ins Spiel.
Damit helfen Onlinehändler, Frustration auf Kundenseite zu vermeiden. Wenn jemand benachrichtigt wird, sobald das Wunschprodukt wieder verfügbar ist, steigt die Chance auf einen späteren Kauf. Diese Form der Erinnerung ist besonders wichtig bei stark nachgefragten Produkten, limitierten Artikeln oder bei Produktneuauflagen.
Wie funktionieren Verfügbarkeits-Pushnachrichten
Die Funktionsweise ist technisch gesehen relativ einfach. Eine Nutzerin oder ein Nutzer aktiviert auf der Produktseite eine Funktion wie „Bitte benachrichtigen, wenn wieder auf Lager“. Das Shopsystem speichert diese Anfrage zusammen mit den Kontaktdaten, meist in Form von E-Mail-Adressen oder durch Erlaubnis für Pushnachrichten über den Browser oder eine App. Sobald der Artikel wieder auf Lager ist, wird automatisch eine Nachricht versendet.
Die Benachrichtigung kann in unterschiedlichen Formaten erfolgen: als E-Mail, als Browser-Pushnachricht oder als Pushnachricht auf einem mobilen Gerät. Dabei entscheidet häufig das eingesetzte System, welche Kanäle angeboten werden. Moderne Shopsysteme ermöglichen auch die Kombination mehrerer Kanäle.
Unterschied zwischen Pushnachricht und Reminder
Im Sprachgebrauch werden die Begriffe „Pushnachricht“ und „Reminder“ teilweise synonym verwendet. Dennoch gibt es Unterschiede. Eine Pushnachricht ist eine aktive Benachrichtigung, die auf dem Bildschirm erscheint, ohne dass die Nutzerin oder der Nutzer eine App oder Webseite geöffnet haben muss. Ein Reminder ist eher eine Erinnerungsnachricht, die in unterschiedlicher Form erscheinen kann – zum Beispiel auch als E-Mail oder Kalendereintrag.
Im Kontext von Produktverfügbarkeit meint man mit „Reminder“ oft eine geplante Erinnerung, die auch mehrmals gesendet werden kann, falls keine Reaktion erfolgt. Eine Pushnachricht ist dagegen meist ein einmaliger Impuls, der sofort erscheinen soll, wenn sich der Verfügbarkeitsstatus ändert.
Voraussetzungen für den Versand von Pushnachrichten
Damit ein Onlinehändler Pushnachrichten versenden kann, braucht es technische und rechtliche Voraussetzungen. Technisch gesehen muss das Shopsystem die Möglichkeit bieten, Anfragen zur Verfügbarkeit zu speichern und automatisiert zu verarbeiten. Zudem muss ein Pushnachrichten-Dienst eingebunden sein, etwa für Web-Push oder App-Push.
Rechtlich ist die Zustimmung der Nutzerin oder des Nutzers notwendig. Diese Zustimmung erfolgt meist aktiv über eine Option auf der Produktseite. Bei Pushnachrichten über den Browser muss zudem die Einwilligung im Browser selbst erfolgen. Beim Versand per E-Mail greifen zusätzlich die Regelungen des Datenschutzes und des Wettbewerbsrechts, insbesondere im Hinblick auf unaufgeforderte Werbung.
Was enthalten Verfügbarkeits-Pushnachrichten typischerweise
Die Inhalte solcher Nachrichten sind meist knapp gehalten und informativ. Sie enthalten in der Regel den Produktnamen, den Hinweis, dass der Artikel wieder verfügbar ist, einen direkten Link zur Produktseite und gelegentlich einen Hinweis auf begrenzte Stückzahlen. Ziel ist es, die Empfängerin oder den Empfänger direkt zur Handlung zu bewegen, also zum Besuch der Seite oder zum Kauf.
Beispielsweise könnte eine Nachricht lauten: „Ihr gewünschtes Produkt XY ist wieder auf Lager. Jetzt bestellen, solange der Vorrat reicht.“ Eine zu werbliche Sprache sollte vermieden werden, um nicht in den Bereich unzulässiger Werbung zu geraten, insbesondere bei E-Mail-Erinnerungen.
Welche Vorteile bieten Verfügbarkeits-Pushnachrichten für Händler
Für Händler haben solche Nachrichten mehrere Vorteile. Erstens helfen sie dabei, bereits geäußertes Kaufinteresse aufrechtzuerhalten und gezielt in tatsächliche Käufe umzuwandeln. Zweitens verbessern sie die Kundenzufriedenheit, weil sie proaktiv informieren und den Eindruck vermitteln, dass der Shop auf die Bedürfnisse seiner Kundschaft eingeht.
Außerdem steigern sie die Effizienz des Marketings. Statt breite Werbemaßnahmen zu starten, um auf wieder verfügbare Produkte hinzuweisen, erreicht man mit Pushnachrichten direkt die Interessierten. Das spart Ressourcen und erhöht die Conversionrate. Darüber hinaus liefern die gesammelten Daten wertvolle Informationen über Produktinteresse und Nachfrageverhalten.
Welche Vorteile haben Kundinnen und Kunden
Auch für Kundinnen und Kunden sind Verfügbarkeits-Pushnachrichten hilfreich. Wer ein bestimmtes Produkt sucht, möchte nicht regelmäßig selbst nachsehen müssen, ob es wieder angeboten wird. Die automatische Nachricht spart Zeit und Mühe. Außerdem erhöht sie die Chance, ein begehrtes Produkt rechtzeitig zu bekommen, bevor es wieder ausverkauft ist.
Viele Kundinnen und Kunden empfinden solche Nachrichten als nützlich, weil sie auf ihre Interessen abgestimmt sind. Im Gegensatz zu allgemeinen Werbemails oder Newsletter-Inhalten handelt es sich um eine Reaktion auf ein konkretes Verhalten oder eine Anfrage. Die Relevanz ist entsprechend hoch.
Technische Umsetzung im Shopsystem
Die technische Umsetzung hängt stark vom verwendeten Shopsystem ab. In vielen modernen E-Commerce-Plattformen wie Shopify, Shopware oder Magento gibt es Erweiterungen oder Funktionen, mit denen sich Verfügbarkeitsbenachrichtigungen automatisieren lassen. Alternativ können Händler auch externe Tools oder Plugins einsetzen, die sich in das System integrieren lassen.
Wichtig ist dabei, dass das System Lagerbestände in Echtzeit überwacht. Sobald ein Artikel wieder verfügbar ist, muss das System automatisch erkennen, welche Nutzerinnen und Nutzer eine Benachrichtigung wünschen, und diese Nachricht auslösen. Dabei ist eine zuverlässige Schnittstelle zwischen Warenwirtschaft, Shopsystem und Nachrichtendienst erforderlich.
Best Practices für den Einsatz
Beim Einsatz von Verfügbarkeits-Pushnachrichten gibt es einige bewährte Vorgehensweisen. Eine davon ist die klare Kommunikation auf der Produktseite. Nutzerinnen und Nutzer sollten leicht erkennen können, dass sie sich benachrichtigen lassen können. Auch die Formulierung der Nachricht sollte einfach und verständlich sein.
Zudem empfiehlt es sich, eine Erinnerung nicht nur einmal zu senden, sondern ggf. nach einigen Tagen eine weitere Erinnerung zu verschicken – natürlich nur, wenn das Produkt noch verfügbar ist. Dabei muss stets sichergestellt sein, dass der Kunde oder die Kundin sich vom Benachrichtigungssystem abmelden kann.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Timing. Die Nachricht sollte möglichst zeitnah zur Wiederverfügbarkeit gesendet werden. Lange Verzögerungen können dazu führen, dass das Interesse bereits wieder gesunken ist oder der Kauf anderweitig erfolgt ist.
Grenzen und Herausforderungen
Verfügbarkeits-Pushnachrichten sind nützlich, aber nicht in jeder Situation geeignet. Eine Herausforderung ist die begrenzte Aufmerksamkeitsspanne der Nutzerinnen und Nutzer. Wenn zu viele oder zu häufige Nachrichten gesendet werden, kann das als störend empfunden werden. Es besteht auch das Risiko, dass die Nachricht verspätet eintrifft und das Produkt dann bereits wieder ausverkauft ist.
Auch technische Probleme können auftreten. Wenn die Lagerbestände nicht korrekt gepflegt sind oder es Verzögerungen bei der Aktualisierung gibt, kann es zu Fehlbenachrichtigungen kommen. Daher ist eine zuverlässige Verbindung zwischen Lagerverwaltung und Shopsystem entscheidend.
Ein weiterer Aspekt ist die Datenschutzkonformität. Händler müssen sicherstellen, dass sie nur dann Nachrichten versenden, wenn eine gültige Zustimmung vorliegt. Andernfalls drohen rechtliche Konsequenzen.
Rechtliche Aspekte
In Deutschland und anderen EU-Ländern unterliegt der Versand von Nachrichten bestimmten gesetzlichen Vorgaben, insbesondere der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG). Grundsätzlich darf eine Benachrichtigung nur dann versendet werden, wenn eine ausdrückliche Einwilligung vorliegt.
Das bedeutet, dass Kundinnen und Kunden aktiv zustimmen müssen, Informationen zu erhalten. Beim Versand per E-Mail ist dies besonders streng geregelt; hier kann eine Einwilligung durch ein Double-Opt-in-Verfahren rechtlich abgesichert werden. Bei Browser- oder App-Pushnachrichten erfolgt die Einwilligung über die Systemfunktionen des Endgeräts.
Händler sollten zudem in ihrer Datenschutzerklärung darauf hinweisen, wie solche Daten verarbeitet werden und wie lange sie gespeichert bleiben. Auch die Möglichkeit, die Einwilligung jederzeit zu widerrufen, muss gegeben sein.
Unterschiede zu anderen Arten von Benachrichtigungen
Verfügbarkeits-Pushnachrichten gehören zur Gruppe der transaktionalen Nachrichten. Sie unterscheiden sich von klassischen Marketingnachrichten, da sie auf eine konkrete Nutzeraktion folgen. Während Newsletter oder Werbemails allgemeine Informationen enthalten, sind Verfügbarkeitsbenachrichtigungen individuell und ereignisbezogen.
Ein weiterer Unterschied besteht zu sogenannten Warenkorberinnerungen oder Abbruch-Benachrichtigungen. Diese richten sich an Nutzerinnen und Nutzer, die einen Kaufprozess begonnen, aber nicht abgeschlossen haben. Verfügbarkeitsnachrichten hingegen setzen früher an – sie informieren über die Möglichkeit zum Kauf, die vorher nicht gegeben war.
Beispiele aus der Praxis
Viele große Onlinehändler wie Zalando, Amazon oder MediaMarkt bieten Verfügbarkeitsbenachrichtigungen an. Kundinnen und Kunden können sich bei ausverkauften Artikeln eintragen und erhalten eine Nachricht, wenn das Produkt wieder erhältlich ist. Auch kleinere Shops integrieren diese Funktion zunehmend, um das Einkaufserlebnis zu verbessern.
Ein Beispiel: Eine Kundin hat Interesse an einem bestimmten Paar Laufschuhe. Diese sind in ihrer Größe gerade nicht verfügbar. Sie trägt sich ein und erhält nach einigen Tagen eine Pushnachricht auf ihr Smartphone: „Das Modell XY in Größe 39 ist jetzt wieder verfügbar.“ Mit einem Klick gelangt sie zur Produktseite und kann direkt bestellen.
Wie sich Verfügbarkeitsnachrichten weiterentwickeln könnten
Mit dem Fortschritt in der Personalisierung und im Machine Learning könnten solche Benachrichtigungen künftig noch gezielter eingesetzt werden. Systeme könnten etwa erkennen, welche Produkte für eine Nutzerin besonders relevant sind, und auch alternative Produktempfehlungen senden, falls der ursprünglich gewünschte Artikel längerfristig nicht verfügbar ist.
Auch die Integration in Sprachassistenten oder smarte Geräte ist denkbar. So könnte ein Nutzer künftig über Alexa oder Google Assistant erfahren, dass ein gewünschtes Produkt wieder auf Lager ist. Auch die Verzahnung mit Loyalitätsprogrammen oder Sonderaktionen bei Wiederverfügbarkeit wird voraussichtlich zunehmen.
Zusammenfassung
Verfügbarkeits-Pushnachrichten sind ein wichtiges Instrument im E-Commerce, um Kaufinteresse aufrechtzuerhalten und Kundenzufriedenheit zu fördern. Sie ermöglichen es Händlerinnen und Händlern, gezielt und effizient zu kommunizieren, wenn ein Produkt wieder lieferbar ist. Technisch wie rechtlich erfordern sie eine gut durchdachte Umsetzung. Richtig eingesetzt, bieten sie beiden Seiten – Kundschaft und Anbieter – klare Vorteile. Die Entwicklung in diesem Bereich zeigt, dass solche Individualnachrichten künftig noch intelligenter und nutzerfreundlicher werden dürften.