Eine URL ist die Adresse einer Webseite im Internet. Sie steht für „Uniform Resource Locator“ und zeigt dem Browser, wo genau sich eine bestimmte Seite befindet. Jede Website hat eine eindeutige URL. Ohne URLs könnten Nutzer keine Webseiten aufrufen, und Suchmaschinen wüssten nicht, wie Inhalte gefunden werden. Eine URL besteht meist aus verschiedenen Teilen, darunter das Protokoll (zum Beispiel https), der Domainname (zum Beispiel beispielshop.de) und der Pfad zur exakten Seite.
URLs sind nicht nur technische Adressen. Sie spielen auch eine wichtige Rolle in der Nutzerführung, in der Struktur von Webseiten und im Online-Marketing. Besonders im E-Commerce ist es entscheidend, dass URLs klar, verständlich und suchmaschinenfreundlich aufgebaut sind. Das erleichtert nicht nur den Nutzern die Orientierung, sondern verbessert auch die Sichtbarkeit in Suchmaschinen.
Damit man URLs besser verstehen kann, lohnt sich ein Blick auf ihre Bestandteile. Eine vollständige URL sieht zum Beispiel so aus: https://www.beispielshop.de/produkte/schuhe/sportschuhe
Diese URL besteht aus folgenden Elementen:
Zusätzlich können URLs Parameter enthalten, zum Beispiel für Filter oder Sortierungen. Diese beginnen mit einem Fragezeichen und sehen so aus: „?farbe=blau&groesse=42“. Solche URLs können für dynamische Inhalte wichtig sein, aber sie sind nicht immer optimal für Suchmaschinen.
Suchmaschinen wie Google analysieren URLs, um den Inhalt einer Seite besser zu verstehen. Eine gut strukturierte URL kann den Suchmaschinen helfen, die Seite richtig einzuordnen. Sie kann auch dazu führen, dass eine Seite in den Suchergebnissen weiter oben angezeigt wird. Das wiederum erhöht die Chance, dass potenzielle Kunden die Seite besuchen.
SEO-freundliche URLs enthalten meist Schlüsselbegriffe, die zum Inhalt der Seite passen. Sie sind klar lesbar, enthalten keine unnötigen Zahlen oder Zeichenfolgen und sind möglichst kurz. Vor allem im Onlinehandel kann das entscheidend sein. Wenn Nutzer in der Google-Suche eine klare URL sehen, die genau zum gesuchten Produkt passt, klicken sie eher darauf.
Ein Beispiel: Die URL „https://www.beispielshop.de/schuhe/sportschuhe“ ist aussagekräftig und zeigt sofort, worum es geht. Im Vergleich dazu ist „https://www.beispielshop.de/cat123?id=456“ schwer verständlich und wirkt weniger vertrauenswürdig.
Eine gute URL folgt bestimmten Regeln. Natürlich hängt dies immer vom jeweiligen Anwendungsfall ab, aber einige Merkmale gelten fast immer:
Ein praktisches Beispiel: Statt „https://www.beispielshop.de/produkt123?item=456“ wäre „https://www.beispielshop.de/produkte/laufschuhe“ die bessere Wahl.
Beim Erstellen von SEO-freundlichen URLs kann man sich an einigen bewährten Grundsätzen orientieren:
Erstens sollte man darauf achten, dass jede URL ein relevantes Schlüsselwort enthält. Bei Produktseiten kann das zum Beispiel der Produktname sein. Bei Kategorieseiten bietet es sich an, den Namen der Kategorie zu verwenden.
Zweitens sollte man in der URL Struktur die Hierarchie der Website abbilden. So helfen Pfade wie „/herren/schuhe/laufschuhe“, den Zusammenhang zwischen den Seiten zu zeigen. Das ist nicht nur für Suchmaschinen nützlich, sondern auch für Nutzer.
Drittens ist es sinnvoll, auf einheitliche Schreibweisen zu achten. Wenn man sich einmal für Kleinbuchstaben entschieden hat, sollte man das durchgängig beibehalten. Auch die Trennung mit Bindestrichen sollte einheitlich erfolgen.
Schließlich sollte man möglichst keine Session-IDs oder lange Parameter in die URL aufnehmen. Diese können dazu führen, dass dieselben Inhalte unter verschiedenen URLs erreichbar sind, was wiederum zu Problemen mit Duplicate Content führen kann.
Gute und schlechte URLs lassen sich am besten anhand konkreter Beispiele erklären.
Gute URL: https://www.beispielshop.de/elektronik/fernseher/samsung-smart-tv
Diese URL ist klar, präzise und beschreibt den Inhalt der Seite in wenigen Worten. Sie verwendet Bindestriche, um Wörter zu trennen, und enthält wichtige Schlüsselbegriffe.
Schlechte URL: https://www.beispielshop.de/index.php?id=987654&cat=tv&brand=samsng
Diese URL enthält viele Parameter, Abkürzungen und unklare Informationen. Sie nutzt keine lesbaren Wörter und ist schwer zu verstehen. Auch für Suchmaschinen ist sie schwerer auszuwerten.
Mit einer guten URL-Struktur kann man also nicht nur die Nutzerfreundlichkeit verbessern, sondern auch das Ranking in Suchmaschinen positiv beeinflussen.
In großen E-Commerce-Plattformen gibt es oft tausende oder sogar Millionen von Seiten. Deshalb ist eine gut durchdachte URL-Struktur besonders wichtig. Sie hilft dabei, Inhalte systematisch zu organisieren und sichtbar zu machen.
Typischerweise bestehen solche Strukturen aus mehreren Ebenen. Zum Beispiel kann eine URL wie „https://www.beispielshop.de/herren/bekleidung/jacken/winterjacken“ die genaue Platzierung eines Produkts zeigen. Diese Hierarchie hilft sowohl Nutzern bei der Navigation als auch Suchmaschinen bei der Einordnung.
Wichtig ist dabei, dass die URL-Struktur skalierbar ist. Neue Produktkategorien oder Marken sollten leicht eingebunden werden können, ohne dass bestehende Strukturen geändert werden müssen. Auch sollten Weiterleitungen eingerichtet werden, wenn sich URLs ändern, zum Beispiel bei einer Umstrukturierung des Sortiments.
URLs beeinflussen nicht nur das technische Ranking in Suchmaschinen, sondern auch das Verhalten der Nutzer. Eine klare URL kann Vertrauen schaffen. Nutzer erkennen, dass die Seite seriös ist und finden sich besser zurecht.
Vor allem in mobilen Anwendungen oder bei der Nutzung von Browser-Tabs ist die URL oft einer der wenigen Anhaltspunkte, um eine Seite zu identifizieren. Wer dort unverständliche oder kryptische URLs sieht, ist eher verunsichert.
Außerdem können URLs direkt weitergegeben werden – per E-Mail, in sozialen Netzwerken oder in Messengern. Eine klare URL wie „beispielshop.de/kinder/schuhe/gummistiefel“ ist leicht zu merken und einfach zu teilen. Eine komplizierte URL mit vielen Zahlen und Parametern hingegen wird oft abgeschnitten oder falsch übertragen.
Auch aus technischer Sicht sind URLs ein wichtiger Bestandteil einer Website. Webserver müssen jede URL eindeutig verarbeiten können. Deshalb sollte jede Seite genau unter einer einzigen URL erreichbar sein. Doppelte Inhalte unter verschiedenen URLs sollten mit Weiterleitungen oder Canonical-Tags vermieden werden.
Ein weiterer technischer Punkt ist die sogenannte URL-Encoding. Dabei werden bestimmte Zeichen wie Leerzeichen oder Umlaute in einen Code umgewandelt. Zum Beispiel wird ein Leerzeichen zu „%20“. Deshalb ist es wichtig, solche Zeichen gar nicht erst in URLs zu verwenden. Stattdessen sollte man einfache, standardisierte Begriffe nutzen.
Auch sollte man darauf achten, keine Groß- und Kleinschreibung zu mischen. Viele Webserver unterscheiden zwischen „/Produkte“ und „/produkte“, was zu doppelten Inhalten führen kann. Einheitlichkeit ist hier entscheidend.
Manchmal ist es notwendig, bestehende URLs zu ändern. Zum Beispiel, wenn sich die Produktstruktur ändert oder wenn veraltete URLs auf neue Seiten zeigen sollen. Dabei ist es wichtig, sogenannte 301-Weiterleitungen einzurichten. Sie teilen dem Browser und der Suchmaschine mit, dass die Seite dauerhaft umgezogen ist.
Fehlen solche Weiterleitungen, kann es passieren, dass alte URLs nicht mehr gefunden werden. Das führt zu sogenannten 404-Fehlern. Diese wirken sich negativ auf die Nutzererfahrung und das Ranking aus. Auch kann wertvoller Linkjuice, also der Wert eingehender Links, verloren gehen.
Deshalb sollte jede Änderung sorgfältig geplant werden. Vor allem in Online-Shops mit vielen Seiten ist es ratsam, alle Änderungen zu dokumentieren und automatisch weiterzuleiten. So bleiben wichtige Inhalte erreichbar und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen erhalten.
Es gibt zahlreiche Werkzeuge, mit denen man URLs analysieren und optimieren kann. Dazu gehören sogenannte Crawler, die alle Seiten einer Website durchsuchen und deren URLs auflisten. Beispiele sind Screaming Frog, Sitebulb oder Online-Dienste wie Google Search Console.
Mit solchen Tools kann man prüfen, ob es doppelte URLs gibt, ob Seiten erreichbar sind oder ob Weiterleitungen korrekt funktionieren. Auch kann man feststellen, ob URLs zu lang sind oder unerwünschte Zeichen enthalten.
Regelmäßige Analysen helfen dabei, die Qualität der URL-Struktur zu erhalten und rechtzeitig auf Probleme zu reagieren. Besonders bei großen Websites ist das unverzichtbar, um langfristig erfolgreich zu sein.
URLs sind mehr als nur Adressen im Internet. Sie sind ein zentrales Element jeder E-Commerce-Website. Eine klare, strukturierte und suchmaschinenfreundliche URL kann den Unterschied ausmachen – zwischen einer gut sichtbaren Seite und einer, die kaum gefunden wird.
Gute URLs sind kurz, lesbar und enthalten sinnvolle Schlüsselwörter. Sie zeigen die Struktur der Website und helfen Nutzern sowie Suchmaschinen, sich zurechtzufinden. Vor allem in großen Online-Shops ist eine durchdachte URL-Strategie unverzichtbar.
Technische Sorgfalt, regelmäßige Überprüfung und vorausschauende Planung sorgen dafür, dass URLs auch bei Änderungen stabil und nützlich bleiben. Wer diese Aspekte beachtet, schafft die Grundlage für eine benutzerfreundliche und erfolgreiche Website.