Was ist ein Produktdatenfeed
Ein Produktdatenfeed ist eine strukturierte Datei oder ein Datenstrom, der detaillierte Informationen über Produkte enthält. Online-Händler nutzen diese Daten, um ihre Produkte auf Plattformen wie Google Shopping, Facebook, Amazon oder Preisvergleichsportalen zu präsentieren. Der Feed enthält Informationen wie Produktname, Beschreibung, Preis, Verfügbarkeit, Produktbilder, Marke, GTIN (Global Trade Item Number), Versandkosten und weitere Details.
Die Daten werden in einem standardisierten Format übermittelt, damit die Plattformen die Informationen automatisch verarbeiten können. Häufig genutzte Dateiformate sind XML, CSV oder TXT. Wichtig ist, dass der Feed aktuell und korrekt ist, damit Kunden keine falschen Informationen angezeigt bekommen.
Warum Produktdatenfeeds wichtig sind
Plattformen wie Google Shopping oder Facebook benötigen strukturierte Daten, um Produkte korrekt anzuzeigen. Ein sauber gepflegter Produktdatenfeed sorgt dafür, dass Produkte sichtbar sind und gefunden werden. Je besser der Feed, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf das Produkt klickt und es kauft.
Ein gut strukturierter Feed verbessert außerdem die Relevanz der Anzeigen. Wenn zum Beispiel alle Felder korrekt ausgefüllt sind, kann Google die Anzeige besser mit der Suchanfrage des Nutzers abgleichen. Das erhöht die Klickrate und senkt oft die Kosten pro Klick.
Welche Plattformen Produktdatenfeeds nutzen
Es gibt viele Plattformen, die Produktdatenfeeds benötigen. Die bekanntesten sind:
- Google Shopping
- Meta-Plattformen (Facebook, Instagram)
- Amazon
- Idealo
- Billiger.de
- eBay
Jede Plattform hat eigene Anforderungen an Aufbau und Inhalt des Feeds. Für Google Shopping ist zum Beispiel das Merchant Center zuständig, über das Produktdaten übermittelt werden. Facebook nutzt den sogenannten Katalogmanager. Amazon wiederum hat eigene Templates für den Produktimport.
Aufbau eines Produktdatenfeeds
Ein typischer Produktdatenfeed enthält eine Zeile je Produkt. Jede Zeile besteht aus verschiedenen Attributen. Die wichtigsten sind:
- ID: Eine eindeutige Kennung für jedes Produkt
- Titel: Der Produktname
- Beschreibung: Eine kurze Erklärung des Produkts
- Link: Die URL zur Produktseite im Shop
- Bildlink: Die URL zum Produktbild
- Preis: Aktueller Verkaufspreis
- Verfügbarkeit: Ob das Produkt auf Lager ist
- Marke: Hersteller oder Markenname
- GTIN: EAN oder UPC
- MPN: Herstellerartikelnummer, falls vorhanden
Zusätzliche Felder können je nach Kategorie oder Plattform nötig sein, z. B. Größe, Farbe, Geschlecht, Altersgruppe oder Material. Es ist wichtig, alle relevanten Felder zu befüllen, damit die Plattformen die Produkte korrekt einordnen können.
Formate und Übertragungswege
Produktdatenfeeds können in verschiedenen Formaten erstellt werden. Die häufigsten sind:
- CSV (Comma-Separated Values): Tabellenformat, einfach zu exportieren
- XML (Extensible Markup Language): Strukturierte Daten mit Tags
- TSV (Tab-Separated Values): Wie CSV, aber mit Tabulatoren getrennt
Die Übertragung erfolgt meist über eine URL, über die die Plattform regelmäßig den Feed abruft. Alternativ kann man den Feed auch manuell hochladen. Bei größeren Shops geschieht dies oft automatisch über Schnittstellen oder Feed-Management-Tools.
Wie man einen Produktdatenfeed erstellt
Ein Produktdatenfeed kann auf verschiedene Arten erstellt werden. Die einfachste Möglichkeit ist der Export aus dem Shopsystem. Viele Systeme wie Shopify, WooCommerce oder Magento bieten bereits integrierte Exportfunktionen, mit denen sich ein Feed automatisch generieren lässt.
Für individuelle Anforderungen oder Plattformen mit speziellen Vorgaben kann es nötig sein, den Feed manuell anzupassen. Hierzu kann man eine Tabellenkalkulation wie Excel oder Google Sheets nutzen. Wichtig ist, dass die Felder mit den richtigen Attributen benannt sind, damit die Plattformen die Daten korrekt auslesen können.
Auch spezialisierte Tools und Feed-Management-Software erleichtern die Erstellung. Diese Programme bieten Funktionen zur Formatierung, zur Datenüberprüfung und zur automatischen Übertragung an die Zielplattformen.
Pflichtfelder und optionale Angaben
Jede Plattform definiert bestimmte Pflichtfelder, die im Feed enthalten sein müssen. Diese Informationen sind notwendig, damit das Produkt überhaupt angezeigt werden kann. Dazu gehören in der Regel:
- ID
- Titel
- Link zur Produktseite
- Bildlink
- Preis
- Verfügbarkeit
- GTIN oder MPN und Marke
Optionale Felder bieten zusätzliche Informationen. Sie sind nicht zwingend erforderlich, können aber die Sichtbarkeit und Qualität der Anzeige verbessern. Dazu zählen:
- Farbe
- Größe
- Produktkategorie
- Versandinformationen
- Angebotspreis
- Gültigkeitszeitraum von Angeboten
Je mehr relevante Informationen ein Feed enthält, desto besser kann die Plattform das Produkt einordnen und präsentieren.
Häufige Fehler bei Produktdatenfeeds
Bei der Erstellung und Pflege von Produktdatenfeeds kommt es häufig zu Fehlern, die dazu führen können, dass Produkte nicht angezeigt oder abgelehnt werden. Typische Fehler sind:
- Unvollständige Pflichtangaben
- Falsche Formatierung (z. B. falsche Preisangabe oder ungültige URL)
- Veraltete Daten (z. B. nicht mehr verfügbare Produkte)
- Unklare oder irreführende Beschreibungen
- Fehlende GTINs oder ungenaue Markenangaben
Solche Fehler können dazu führen, dass Produkte nicht zugelassen werden oder schlechtere Platzierungen erhalten. Deshalb ist es wichtig, den Feed regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren.
Wie oft ein Produktdatenfeed aktualisiert werden sollte
Ein Produktdatenfeed ist nur dann nützlich, wenn er aktuell ist. Preise, Verfügbarkeiten und Produktinformationen ändern sich häufig. Plattformen wie Google verlangen daher regelmäßige Updates. In der Regel sollte der Feed mindestens einmal täglich aktualisiert werden.
Bei sehr großen Sortimenten oder stark schwankenden Lagerbeständen kann es sinnvoll sein, den Feed mehrmals täglich zu aktualisieren. Automatisierte Prozesse helfen dabei, die Daten aktuell zu halten und manuelle Fehler zu vermeiden.
Produktklassifizierung und Taxonomie
Die meisten Plattformen verlangen, dass Produkte bestimmten Kategorien zugeordnet werden. Diese Einordnung erfolgt über eine sogenannte Taxonomie. Google zum Beispiel nutzt eine eigene Produktklassifikation, die regelmäßig aktualisiert wird.
Die korrekte Zuordnung zu einer Kategorie verbessert die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen. Wenn ein Produkt falsch eingeordnet ist, wird es Nutzern möglicherweise nicht angezeigt, obwohl es zur Suchanfrage passt. Deshalb sollte man bei der Klassifizierung sorgfältig vorgehen.
Optimierung eines Produktdatenfeeds
Ein Produktdatenfeed ist mehr als nur eine technische Liste. Er entscheidet mit darüber, wie gut ein Produkt auf einer Plattform sichtbar ist. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, sollte der Feed optimiert werden. Dazu gehören:
- Klar formulierte Produkttitel mit relevanten Keywords
- Präzise und verständliche Produktbeschreibungen
- Hochwertige Produktbilder mit passender Auflösung
- Vollständige und korrekte Angabe aller Attribute
- Strukturierte Preise und Angebote
Die Optimierung ist ein fortlaufender Prozess. Durch kontinuierliche Analyse und Anpassung lässt sich die Performance des Feeds verbessern.
Feed-Management-Tools
Bei einer großen Anzahl an Produkten und mehreren Plattformen wird das manuelle Management von Feeds schnell unübersichtlich. Spezielle Feed-Management-Tools helfen dabei, die Daten zentral zu verwalten, zu optimieren und an die jeweiligen Anforderungen der Plattformen anzupassen.
Solche Tools bieten Funktionen wie:
- Automatische Datenübertragung
- Formatkonvertierung
- Fehlermeldungen und Warnungen
- Filter und Regeln zur Datenanpassung
- Analysefunktionen zur Feed-Performance
Dadurch sparen Unternehmen Zeit und vermeiden Fehler. Außerdem ist es möglich, auf Änderungen seitens der Plattformen schnell zu reagieren.
Rechtliche Anforderungen an Produktdatenfeeds
Auch bei Produktdatenfeeds müssen gesetzliche Vorgaben beachtet werden. Dazu gehören zum Beispiel:
- Angabe der Mehrwertsteuer im Preis
- Hinweise zu Versandkosten
- Angaben zu Grundpreisen bei bestimmten Produkten
- Rechtlich korrekte Produktbeschreibungen
Plattformen wie Google oder Amazon verlangen die Einhaltung dieser Vorgaben. Bei Verstößen kann es zu Sperrungen oder Abmahnungen kommen. Daher sollten Produktdaten nicht nur technisch, sondern auch rechtlich geprüft werden.
Internationale Produktdatenfeeds
Wer Produkte in mehreren Ländern verkaufen möchte, muss auch internationale Feeds bereitstellen. Diese unterscheiden sich nicht nur in der Sprache, sondern auch bei Währungen, Maßeinheiten und rechtlichen Anforderungen.
Plattformen wie Google Shopping ermöglichen sogenannte Länderfeeds. Dabei wird der ursprüngliche Feed kopiert und für das jeweilige Zielland angepasst. Dabei sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Übersetzung der Texte
- Angabe von Preisen in der richtigen Währung
- Anpassung der Maßeinheiten (z. B. Zoll statt Zentimeter)
- Berücksichtigung von Steuer- und Versandregeln
Ein sauber gepflegter internationaler Feed ist Voraussetzung für einen erfolgreichen grenzüberschreitenden Verkauf.
Zusammenfassung
Ein Produktdatenfeed ist ein zentrales Instrument im E-Commerce. Er enthält wichtige Informationen über Produkte und ermöglicht deren Darstellung auf Plattformen wie Google Shopping oder Amazon. Damit ein Produkt dort sichtbar und erfolgreich ist, muss der Feed korrekt, vollständig und aktuell sein.
Die Erstellung eines Feeds erfordert technisches Verständnis, Sorgfalt und eine gute Datenpflege. Gleichzeitig bietet ein optimierter Feed großes Potenzial, die Sichtbarkeit und Verkaufszahlen deutlich zu steigern. Durch den Einsatz von Feed-Management-Tools, das Vermeiden typischer Fehler und die Anpassung an Plattformvorgaben lassen sich langfristig bessere Ergebnisse erzielen.