Was ist ein Popup oder Overlay

Ein Popup oder Overlay ist ein Element auf einer Webseite, das sich über den eigentlichen Inhalt legt. Es erscheint oft automatisch oder wird durch eine bestimmte Aktion ausgelöst, zum Beispiel durch das Klicken auf einen Button oder beim Scrollen. Der Zweck eines Popups besteht meist darin, die Aufmerksamkeit der Nutzerinnen und Nutzer auf eine bestimmte Information zu lenken. Das kann ein Newsletter-Anmeldeformular sein, ein Rabattcode, ein neues Produkt oder ein wichtiger Hinweis.

Popups können verschiedene Formen und Größen haben. Manche erscheinen als kleines Fenster in der Mitte des Bildschirms. Andere nehmen den gesamten Bildschirm ein. Wieder andere zeigen sich am unteren oder seitlichen Rand der Webseite. Trotz dieser Unterschiede ist das Prinzip immer gleich: Ein Element überlagert den restlichen Inhalt der Seite und fordert die Aufmerksamkeit des Nutzers.

Warum Popups im E-Commerce genutzt werden

Im Onlinehandel erfüllen Popups verschiedene Funktionen. Sie helfen dabei, bestimmte Ziele zu erreichen – etwa mehr Verkäufe zu erzielen, Newsletter-Abonnenten zu gewinnen oder Warenkorbabbrüche zu reduzieren. Ein häufiges Beispiel ist das sogenannte Exit-Intent-Popup. Dieses erscheint, wenn der Nutzer die Seite verlassen möchte. Es kann dann einen Rabattcode zeigen oder Fragen zur Zufriedenheit stellen.

Ein weiteres Beispiel ist das Willkommens-Popup. Es wird angezeigt, sobald ein Besucher die Webseite betritt. Oft enthält es ein Angebot, das nur neuen Besuchern gezeigt wird – etwa 10 % auf den ersten Einkauf bei der Anmeldung zum Newsletter.

Auch zur Einholung von Zustimmung für Cookies oder zur Altersverifikation können Popups eingesetzt werden. In diesen Fällen erfüllen sie nicht nur Marketingzwecke, sondern rechtliche Anforderungen.

Unterschied zwischen Popups und Overlays

Die Begriffe Popup und Overlay werden häufig synonym verwendet, haben aber leichte Unterschiede. Ein Popup ist meist ein kleineres Fenster, das sich über die Webseite legt. Es kann sich frei im Browser bewegen oder an eine feste Position gebunden sein, etwa in der Mitte des Bildschirms.

Ein Overlay hingegen ist in der Regel eine größere, halbtransparente Fläche, die den Hintergrund abdunkelt. Meist wird dabei der gesamte Bildschirm abgedeckt. Auf diesem dunklen Hintergrund erscheint dann ein zentrales Fenster mit dem eigentlichen Inhalt – zum Beispiel einem Formular oder einer Nachricht. Das Overlay sorgt dafür, dass der Fokus auf dem eingeblendeten Element liegt und der übrige Seiteninhalt nicht mehr zugänglich ist, solange das Overlay aktiv ist.

Popups können also ein Bestandteil eines Overlays sein, aber nicht alle Popups sind Overlays. In der Praxis werden beide Begriffe trotzdem oft gleich verwendet, da sie sich ähnlich verhalten und ähnliche Ziele verfolgen.

Technische Umsetzung von Popups

Popups lassen sich auf verschiedene Arten technisch umsetzen. Die einfachste Variante besteht darin, mit HTML, CSS und JavaScript ein Element zu erstellen, das zunächst unsichtbar ist und durch eine bestimmte Aktion eingeblendet wird. Diese Einblendung kann automatisch erfolgen – etwa nach fünf Sekunden – oder durch Nutzerinteraktion, wie einen Klick auf einen Button.

Viele E-Commerce-Plattformen bieten fertige Funktionen oder Plugins für Popups an. Damit ist es nicht nötig, eigene Programmierung vorzunehmen. In Shopsystemen wie Shopify, WooCommerce oder Magento gibt es zahlreiche Erweiterungen, mit denen sich Popups leicht einbauen lassen.

Ein wichtiger Aspekt bei der technischen Umsetzung ist die Steuerung, wann ein Popup erscheint. Dies kann zeitlich gesteuert werden, durch Scrollverhalten oder durch Mausbewegungen. Auch eine Personalisierung des Popups ist möglich – etwa nur für Besucher, die zum ersten Mal auf der Seite sind oder ein bestimmtes Produkt ansehen.

Arten von Popups im E-Commerce

Je nach Ziel gibt es verschiedene Ausprägungen von Popups. Zu den häufigsten Typen gehören:

Newsletter-Popups: Sie fordern Nutzer auf, sich für den E-Mail-Verteiler anzumelden. Oft wird als Anreiz ein Rabatt gewährt.

Exit-Intent-Popups: Diese erscheinen, wenn erkannt wird, dass der Nutzer die Seite verlassen möchte. Dadurch kann ein letzter Versuch unternommen werden, ihn zum Bleiben oder Kaufen zu bewegen.

Warenkorb-Erinnerungen: Wenn Artikel im Warenkorb liegen, aber der Kauf nicht abgeschlossen wurde, kann ein Popup daran erinnern oder einen zusätzlichen Anreiz bieten.

Informations-Popups: Diese geben wichtige Hinweise, zum Beispiel zu Lieferzeiten, Lagerbestand oder Zahlungsmethoden.

Produkt-Popups: Sie zeigen Details zu einem bestimmten Artikel, ohne dass die aktuelle Seite verlassen werden muss.

Umfragen oder Feedbackformulare: Popups können genutzt werden, um die Meinung der Kunden einzuholen oder die Nutzerzufriedenheit zu messen.

Vorteile von Popups

Popups bieten im E-Commerce viele Vorteile. Sie sind auffällig und lenken die volle Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema. Dadurch können Botschaften effektiv vermittelt werden.

Ein großer Vorteil ist die Möglichkeit zur direkten Interaktion. Nutzer können auf das Popup reagieren, indem sie Angaben machen, Buttons klicken oder ein Formular ausfüllen. So lassen sich Leads generieren oder Kaufentscheidungen beeinflussen.

Popups erlauben außerdem eine gezielte Ansprache. Mit der richtigen Technik lassen sie sich personalisieren – etwa nur für bestimmte Zielgruppen oder in bestimmten Situationen. So wird verhindert, dass alle Besucher das gleiche sehen, unabhängig von ihrem Verhalten oder Interesse.

Nicht zuletzt können Popups helfen, Nutzer zu leiten. Sie können Hinweise geben, nächste Schritte vorschlagen oder auf Aktionen hinweisen, die sonst übersehen würden.

Nachteile und Risiken

Trotz ihrer Vorteile haben Popups auch Nachteile. Ein häufig genannter Kritikpunkt ist, dass sie als störend empfunden werden können. Wenn ein Popup zu früh, zu oft oder an einer unpassenden Stelle angezeigt wird, kann das die Nutzererfahrung verschlechtern.

Schlecht gestaltete oder aufdringliche Popups führen nicht nur zu Frustration, sondern im schlimmsten Fall dazu, dass Besucher die Seite ganz verlassen. Auch die mobile Nutzung spielt eine Rolle. Auf kleinen Bildschirmen können Popups leicht den Inhalt verdecken oder schwer zu schließen sein.

Ein weiteres Problem ist die Blockierung durch Popup-Blocker. Viele Browser verhindern automatisch das Anzeigen bestimmter Popups, vor allem wenn sie in einem neuen Fenster geöffnet werden. Das betrifft vor allem klassische Browser-Popups, weniger aber moderne Overlays, die im selben Fenster bleiben.

Schließlich sind auch rechtliche Aspekte zu beachten. Wenn personenbezogene Daten erfasst werden, zum Beispiel bei der Newsletter-Anmeldung, müssen die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eingehalten werden.

Best Practices für den Einsatz von Popups

Damit Popups effektiv sind und nicht stören, sollten sie mit Bedacht eingesetzt werden. Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Ein Popup, das sofort beim Seitenaufruf erscheint, kann abschreckend wirken. Besser ist es, ein paar Sekunden zu warten oder abzuwarten, bis der Nutzer ein gewisses Verhalten zeigt.

Auch der Inhalt sollte klar und verständlich sein. Lange Texte oder komplizierte Formulare sollten vermieden werden. Ein gutes Popup enthält eine prägnante Botschaft, eine klare Handlungsaufforderung (Call-to-Action) und einen sichtbaren Schließen-Button.

Das Design spielt ebenfalls eine Rolle. Popups sollten sich visuell in die Seite einfügen und professionell gestaltet sein. Farben, Schrift und Bilder sollten zur Marke passen.

Die Möglichkeit, das Popup einfach zu schließen, ist wichtig. Wird der Nutzer gezwungen, erst mehrere Schritte zu durchlaufen oder ist der Schließen-Button schwer auffindbar, entsteht Frust.

Schließlich sollte auch getestet werden, welche Popups gut funktionieren. A/B-Tests helfen dabei, verschiedene Varianten miteinander zu vergleichen und herauszufinden, welche am besten bei der Zielgruppe ankommen.

Popup-Strategien für mobile Geräte

Die mobile Nutzung stellt besondere Anforderungen an Popups. Bildschirme sind kleiner, Nutzer tippen mit dem Finger statt mit der Maus, und Ladezeiten spielen eine größere Rolle. Deshalb müssen Popups für mobile Geräte speziell angepasst werden.

Das bedeutet zum Beispiel, dass Popups nicht zu groß sein dürfen. Sie sollten nicht den ganzen Bildschirm verdecken. Auch die Schaltflächen müssen groß genug und mit dem Finger gut erreichbar sein. Inhalte sollten kurz gehalten werden, da lange Texte auf dem Handy schwer lesbar sind.

Zusätzlich sollten mobile Popups nicht sofort erscheinen. Nutzer möchten sich zunächst orientieren. Ein zu frühes Popup kann die Orientierung stören und zum Verlassen der Seite führen.

Viele E-Commerce-Anbieter setzen auf sogenannte Bottom Sheets. Das sind Popups, die vom unteren Rand des Bildschirms nach oben fahren. Sie wirken weniger aufdringlich und lassen sich leichter schließen. Auch Einblendungen am oberen Rand mit kurzer Laufzeit – sogenannte Toast-Nachrichten – sind eine Alternative.

Datenschutz und rechtliche Vorgaben

Bei der Nutzung von Popups im E-Commerce müssen rechtliche Aspekte beachtet werden. Besonders wenn personenbezogene Daten erhoben werden, ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einzuhalten. Das betrifft etwa Popups zur Newsletter-Anmeldung oder zur Erstellung eines Kundenkontos.

In solchen Fällen muss der Nutzer klar über die Datenverarbeitung informiert werden. Eine Einwilligung muss aktiv erfolgen. Zudem muss ein Link zur Datenschutzerklärung vorhanden sein. Auch das Double-Opt-in-Verfahren bei der Newsletter-Anmeldung ist verpflichtend.

Ein weiteres Beispiel ist das Cookie-Consent-Popup. Es muss die Nutzer darüber informieren, welche Cookies verwendet werden, und ihnen die Möglichkeit geben, bestimmte Cookies abzulehnen. Wichtig ist, dass die Zustimmung freiwillig erfolgt und die Seite auch ohne Zustimmung nutzbar bleibt – soweit technisch möglich.

Werden diese Vorgaben missachtet, drohen Abmahnungen und Bußgelder. Deshalb sollte jedes Popup, das Daten verarbeitet oder rechtlich relevante Informationen enthält, rechtlich geprüft werden.

Messung und Optimierung von Popups

Damit Popups ihre Wirkung entfalten, müssen sie regelmäßig überprüft und optimiert werden. Dafür gibt es verschiedene Kennzahlen. Eine wichtige Metrik ist die Conversion Rate. Sie zeigt, wie viele Besucher auf das Popup reagiert haben – etwa durch eine Anmeldung oder einen Klick.

Auch die Bounce Rate spielt eine Rolle. Steigt sie nach dem Einführen eines Popups stark an, kann das ein Hinweis darauf sein, dass das Popup stört. Die Verweildauer und die Seitenaufrufe pro Besuch geben weitere Hinweise auf die Wirkung.

Mit A/B-Tests lassen sich verschiedene Varianten eines Popups gegeneinander testen. Dabei wird zum Beispiel Variante A mit einem blauen Button und Variante B mit einem roten Button gezeigt. Nach einer gewissen Zeit lässt sich feststellen, welche Version besser funktioniert.

Tools wie Google Optimize, Hotjar oder spezielle Popup-Plugins bieten Funktionen zur Analyse und Optimierung. Wichtig ist, regelmäßig zu testen und auf das Nutzerverhalten zu reagieren.

Aufmerksamkeit des Lesers lenken

Popups und Overlays sind wirkungsvolle Werkzeuge im E-Commerce. Sie helfen dabei, die Aufmerksamkeit zu lenken, Umfragen durchzuführen, Nutzer zu binden oder Verkäufe zu steigern. Doch sie müssen mit Bedacht eingesetzt werden. Nur dann entfalten sie ihre Wirkung, ohne die Nutzererfahrung zu verschlechtern.

Es gilt, den richtigen Zeitpunkt, die passende Gestaltung und den geeigneten Inhalt zu wählen. Auch rechtliche Vorgaben dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Durch Analyse und kontinuierliche Optimierung können Popups langfristig zum Erfolg eines Online-Shops beitragen.