Was ist Keyword-Analyse und warum ist sie wichtig

Die Keyword-Analyse, oft auch Keyword-Recherche genannt, ist ein zentraler Bestandteil jeder erfolgreichen Online-Marketing-Strategie. Sie hilft Unternehmen dabei, zu verstehen, wonach Nutzer im Internet suchen und wie sie ihre Inhalte so gestalten können, dass diese besser gefunden werden. Gerade im E-Commerce ist das entscheidend. Denn wer seine Produkte online verkauft, möchte möglichst viele potenzielle Kunden erreichen. Die richtigen Suchbegriffe – also Keywords – entscheiden darüber, ob ein Shop in den Suchergebnissen von Google & Co. sichtbar ist oder nicht.

Keywords sind die Wörter oder Wortkombinationen, die Nutzer in eine Suchmaschine eingeben, wenn sie nach Produkten, Dienstleistungen oder Informationen suchen. Die Keyword-Analyse untersucht systematisch, welche Begriffe häufig verwendet werden, wie stark sie umkämpft sind und wie relevant sie für das eigene Angebot sind. Ziel ist es, die Begriffe zu identifizieren, die vielversprechend sind und zu einer besseren Sichtbarkeit im Netz führen können.

Grundlagen der Keyword-Analyse

Bevor man mit einer umfassenden Recherche beginnt, ist es wichtig, sich einige grundlegende Fragen zu stellen. Was bietet mein Shop an? Wer ist meine Zielgruppe? Welche Probleme oder Bedürfnisse hat diese Zielgruppe? Aus diesen Überlegungen ergibt sich eine erste Liste möglicher Suchbegriffe.

Die Keyword-Analyse ist kein einmaliger Vorgang. Märkte verändern sich, neue Produkte kommen hinzu, das Suchverhalten der Nutzer entwickelt sich weiter. Deshalb sollte diese Analyse regelmäßig durchgeführt und überprüft werden. Sie ist Teil einer dynamischen Strategie, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert und gleichzeitig Rücksicht auf Entwicklungen im Markt nimmt.

Arten von Keywords

Es gibt unterschiedliche Arten von Keywords. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Länge des Suchbegriffs. Ein sogenanntes Short-Tail-Keyword besteht meist aus einem oder zwei Wörtern. Beispiele hierfür sind „Schuhe“ oder „Damenjacke“. Diese Begriffe haben ein hohes Suchvolumen, sind aber auch sehr allgemein und stark umkämpft.

Long-Tail-Keywords bestehen aus mehreren Wörtern und sind spezifischer. Beispiele wären „rote Damenjacke mit Kapuze“ oder „Laufschuhe für breite Füße“. Diese Begriffe werden zwar weniger häufig gesucht, haben jedoch oft eine höhere Relevanz und weniger Konkurrenz. Sie sprechen Nutzer an, die eine klare Kaufabsicht haben oder genau wissen, was sie suchen.

Daneben gibt es sogenannte transaktionale, informationale und navigationsbezogene Keywords. Transaktionale Keywords deuten auf eine Kaufabsicht hin („Sneaker online kaufen“), informationale Keywords zeigen Interesse an Wissen oder Lösungen („Wie pflege ich Lederstiefel?“), und navigationsbezogene Keywords dienen dazu, eine bestimmte Marke oder Webseite zu finden („Zalando Schuhe“). Für E-Commerce sind vor allem transaktionale Keywords besonders wertvoll.

Der Ablauf einer Keyword-Recherche

Eine strukturierte Keyword-Recherche läuft in mehreren Schritten ab. Zuerst sammelt man Ideen. Das kann auf verschiedene Weisen geschehen. Häufig beginnt man mit Brainstorming. Dabei notiert man alle Begriffe, die einem zum eigenen Angebot einfallen. Auch Fragen aus dem Kundenservice oder aus Bewertungen können Hinweise auf relevante Begriffe geben.

Im zweiten Schritt nutzt man Tools, um weitere Begriffe zu finden und diese zu überprüfen. Es gibt verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Werkzeuge, die Informationen über Suchvolumen, Wettbewerb und verwandte Suchanfragen liefern. Beispiele sind Google Keyword Planner, Ubersuggest oder Answer the Public. Diese Tools helfen dabei, aus der anfänglichen Ideensammlung eine strukturierte Liste relevanter Keywords zu erstellen.

Im dritten Schritt werden die gefundenen Begriffe ausgewertet. Hierbei achtet man auf wichtige Kennzahlen wie das monatliche Suchvolumen, den Wettbewerb (also wie viele andere Seiten ebenfalls auf dieses Keyword optimieren) und die Relevanz für das eigene Angebot. Je nach Zielstellung kann es sinnvoll sein, sich auf hochvolumige oder auf sehr spezifische Long-Tail-Keywords zu konzentrieren.

Am Ende steht eine Priorisierung. Es ist nicht möglich, auf alle Begriffe zu optimieren. Daher wählt man die wichtigsten aus – nach Relevanz, Realisierbarkeit und wirtschaftlichem Potenzial.

Tools und Hilfsmittel für die Keyword-Analyse

Verschiedene Tools unterstützen bei der Recherche und Analyse von Keywords. Der Google Keyword Planner ist eines der bekanntesten Werkzeuge. Er zeigt, wie oft ein Begriff gesucht wird und wie stark der Wettbewerb ist. Um ihn zu nutzen, braucht man ein Google-Konto. Auch wenn er ursprünglich für Google Ads gedacht ist, eignet er sich gut für die organische Keyword-Recherche.

Andere Tools wie Ubersuggest, Ahrefs, SEMrush oder Sistrix bieten noch detailliertere Informationen. Sie zeigen verwandte Begriffe, Trends im Suchverhalten und auch Rankings von Mitbewerbern. Manche dieser Tools sind kostenpflichtig, bieten aber auch kostenlose Testversionen oder eingeschränkte Funktionen ohne Konto.

Weitere hilfreiche Quellen sind Autovervollständigung bei Google, verwandte Suchanfragen am Ende einer Google-Ergebnisseite, Foren, Kundenbewertungen und die eigene Webanalyse. Dort sieht man, über welche Begriffe Besucher aktuell auf die Seite kommen und wie sie sich verhalten.

Keyword-Kriterien: Worauf man achten sollte

Nicht jedes Keyword ist sinnvoll. Bei der Auswahl spielen mehrere Kriterien eine Rolle. Das erste ist das Suchvolumen. Es gibt an, wie viele Menschen im Monat nach einem Begriff suchen. Hohe Zahlen bedeuten mehr potenzielle Besucher – aber oft auch mehr Konkurrenz.

Das zweite Kriterium ist der Wettbewerb. Wenn viele andere Seiten auf denselben Begriff optimieren, ist es schwer, gute Plätze in den Suchergebnissen zu erreichen. In solchen Fällen kann es klüger sein, auf weniger umkämpfte Begriffe auszuweichen.

Relevanz ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Ein Keyword bringt wenig, wenn es nicht zum eigenen Angebot passt. Wer zum Beispiel „Winterreifen kaufen“ optimiert, aber keine verkauft, wird zwar vielleicht gefunden, enttäuscht aber die Nutzererwartung. Das kann sich negativ auf die Nutzererfahrung und damit auf das Ranking auswirken.

Auch die Suchintention spielt eine Rolle. Sie gibt an, was Nutzer eigentlich wollen. Jemand, der „beste Smartphones 2024“ sucht, will sich informieren. Wer „iPhone 15 kaufen“ eingibt, ist schon auf dem Weg zur Kaufentscheidung. Je besser man die Intention versteht, desto gezielter kann man Inhalte darauf ausrichten.

Wie man Keywords in Inhalte einbaut

Hat man passende Keywords gefunden, stellt sich die Frage, wie man sie sinnvoll in die Webseite integriert. Das Wichtigste ist: Inhalte sollten für Menschen geschrieben sein, nicht nur für Suchmaschinen. Keywords sollten natürlich eingebaut werden, ohne den Lesefluss zu stören. Übermäßiges Wiederholen – auch „Keyword Stuffing“ genannt – kann sich negativ auswirken.

Wichtige Stellen für Keywords sind: Titel, Überschriften, Einleitung, Meta-Beschreibung und Bildbeschreibungen. Auch in der URL und im Alt-Text von Bildern können relevante Begriffe untergebracht werden. Gleichzeitig sollte der Text Mehrwert bieten und auf Fragen der Nutzer eingehen. Das erhöht die Chance, dass Besucher länger bleiben und sich intensiver mit dem Angebot beschäftigen.

Zusätzlich kann es sinnvoll sein, für besonders wichtige Keywords eigene Landingpages zu erstellen. Diese Seiten sind gezielt auf einen Begriff oder eine Suchintention ausgerichtet und können so besser ranken. Voraussetzung ist, dass die Inhalte hochwertig und einzigartig sind.

Keyword-Analyse im Kontext von Mitbewerbern

Im E-Commerce ist der Wettbewerb oft hoch. Deshalb lohnt es sich, auch einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Welche Begriffe verwenden andere? Auf welche Keywords ranken sie gut? Viele Tools ermöglichen sogenannte Wettbewerbsanalysen. Damit lässt sich feststellen, welche Begriffe bei anderen gut funktionieren und ob es Lücken gibt, die man selbst nutzen kann.

Gleichzeitig sollte man sich nicht nur auf das konzentrieren, was andere machen. Die eigene Marke, Besonderheiten des Angebots und individuelle Stärken sollten ebenfalls berücksichtigt werden. So entwickelt man eine einzigartige Keyword-Strategie, die nicht einfach kopiert ist, sondern zur eigenen Ausrichtung passt.

Fehler, die man vermeiden sollte

Ein häufiger Fehler ist, nur auf populäre Keywords zu setzen. Diese haben zwar ein hohes Suchvolumen, sind aber meist auch sehr hart umkämpft. Gerade neue oder kleinere Shops tun sich schwer, hier gut zu ranken. Besser ist es, eine Mischung aus allgemeinen Begriffen und spezialisierten Long-Tail-Keywords zu nutzen.

Ein weiterer Fehler ist, Keywords ohne Bezug zum eigenen Angebot zu wählen. Das führt zwar eventuell zu mehr Besuchern, aber nicht zu mehr Käufen. Wer falsche Erwartungen weckt, verliert schnell das Vertrauen der Nutzer.

Auch veraltete Keyword-Listen können problematisch sein. Was vor einem Jahr noch relevant war, kann heute schon überholt sein. Deshalb ist es wichtig, die eigene Keyword-Strategie regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.

Die Rolle von Keywords für Suchmaschinenoptimierung

Keyword-Analyse ist ein Teilbereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Sie bildet die Grundlage dafür, Inhalte so zu gestalten, dass sie in den Suchergebnissen erscheinen. Doch SEO geht über Keywords hinaus. Auch technische Aspekte, die Nutzerfreundlichkeit der Seite, Ladezeiten, Mobilfreundlichkeit und interne Verlinkung spielen eine Rolle.

Trotzdem bleibt die Wahl der richtigen Keywords entscheidend. Denn sie bestimmen, zu welchen Themen eine Seite gefunden wird. Und je besser diese Themen auf die Zielgruppe abgestimmt sind, desto höher ist die Chance auf relevante Besucher und letztlich auch auf Verkäufe.

Wie man den Erfolg der Keyword-Strategie misst

Nach der Implementierung ist es wichtig, den Erfolg zu überwachen. Tools wie Google Search Console oder Google Analytics zeigen, über welche Begriffe Besucher auf die Seite kommen, wie sie sich dort verhalten und ob sie etwas kaufen. Auch Rankings in den Suchergebnissen lassen sich regelmäßig überprüfen.

Wichtige Kennzahlen sind die Klickrate (wie oft wird auf ein Suchergebnis geklickt), die Verweildauer (wie lange bleibt ein Besucher auf der Seite), die Absprungrate (verlässt jemand die Seite sofort wieder) und natürlich auch Conversion-Raten (wie viele Besucher kaufen etwas oder senden eine Anfrage). Nur durch eine laufende Kontrolle kann man erkennen, welche Keywords gut funktionieren und wo Optimierungsbedarf besteht.

Schlussgedanken zur Keyword-Analyse

Die Keyword-Analyse ist ein unverzichtbares Werkzeug im Online-Handel. Sie hilft dabei, besser zu verstehen, wonach Nutzer suchen und wie man diese Suchanfragen in passende Inhalte und Angebote übersetzt. Eine gründliche Recherche, die Auswahl passender Begriffe und deren durchdachte Integration in Inhalte tragen wesentlich zum Erfolg eines E-Commerce-Projekts bei.

Sie ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein fortlaufender Prozess. Märkte, Produkte und Suchverhalten verändern sich. Wer hier am Ball bleibt und regelmäßig analysiert, kann sich Vorteile verschaffen – gegenüber Wettbewerbern und zugunsten der eigenen Zielgruppe. So wird aus einem Online-Shop ein sichtbarer und relevanter Anbieter, der die Bedürfnisse seiner Kunden versteht und bedient.