Was ist JSON

JSON steht für „JavaScript Object Notation“. Es handelt sich um ein Datenformat, das entwickelt wurde, um strukturierte Informationen einfach und lesbar darzustellen. Obwohl der Name auf JavaScript verweist, ist JSON heute in nahezu jeder Programmiersprache nutzbar. Es wird weltweit verwendet, um Daten zwischen Systemen auszutauschen – vor allem über sogenannte Schnittstellen, auch APIs genannt.

JSON hat sich im Bereich E-Commerce durchgesetzt, weil es leicht verständlich, effizient und flexibel ist. Es ermöglicht Onlineshops, Marktplätzen, Warenwirtschaftssystemen und anderen digitalen Plattformen, Daten zuverlässig untereinander auszutauschen. Besonders wenn Systeme automatisch miteinander kommunizieren sollen, ist JSON ein zentrales Werkzeug.

Wozu JSON im E-Commerce verwendet wird

Im E-Commerce gibt es viele Prozesse, die automatisch ablaufen oder durch verschiedene Systeme gesteuert werden. Das betrifft zum Beispiel das Abrufen von Produktdaten, das Aktualisieren von Lagerbeständen oder das Übermitteln von Bestellungen an externe Dienstleister. Damit das funktioniert, müssen sich die Systeme untereinander verständigen. JSON ist dabei das gemeinsame „Vokabular“.

Ein Online-Shop, der an eine Warenwirtschaft angebunden ist, kann über eine API Bestellungen an das Lager übermitteln. Die Daten – etwa Artikelnummer, Menge, Preis und Lieferadresse – werden dann in JSON-Struktur übertragen. So versteht das Lager genau, was geliefert werden soll. Ebenso können Preisänderungen aus einem zentralen ERP-System automatisch an verschiedene Verkaufsplattformen gesendet werden, und zwar in JSON-Form.

Wie JSON aufgebaut ist

JSON basiert auf einer einfachen Struktur mit Schlüssel-Wert-Paaren. Ein Schlüssel gibt an, wie ein Datenpunkt heißt, und der Wert enthält den Inhalt. Die Struktur erinnert an ein Wörterbuch oder ein Objekt mit Eigenschaften. So sieht ein einfaches Beispiel aus:

{

  "produktname": "Sneaker",

  "preis": 79.99,

  "verfuegbar": true,

  "varianten": ["rot", "blau", "grün"]

}

Hier sehen wir ein JSON-Objekt mit vier Datenpunkten. „produktname“ ist ein Text, „preis“ eine Zahl, „verfuegbar“ ein Wahrheitswert und „varianten“ eine Liste. JSON kann also verschiedene Datentypen darstellen – Text, Zahlen, Listen oder sogar verschachtelte Objekte.

Unterschiede zu anderen Datenformaten

Früher war XML in vielen Bereichen der Standard für den Datenaustausch. Auch heute wird XML noch verwendet, zum Beispiel in bestimmten Behördensystemen oder älteren IT-Lösungen. Doch JSON hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt – vor allem im Bereich der Webentwicklung und APIs.

Der Grund: JSON ist leichter zu lesen, kompakter und einfacher zu verarbeiten. Während XML oft umfangreiche Syntax benötigt, bleibt JSON übersichtlich. Das spart nicht nur Speicherplatz, sondern vereinfacht auch die Fehleranalyse. Entwickler können JSON-Dateien schneller verstehen und bearbeiten. Außerdem lassen sich JSON-Daten in modernen Programmiersprachen meist direkt als Objekte verarbeiten, ohne aufwendige Konvertierung.

Vorteile von JSON im API-Kontext

APIs (Programmierschnittstellen) sind die Brücken zwischen digitalen Systemen. Sie erlauben es, Daten automatisiert auszutauschen. In fast allen modernen APIs wird JSON als Standardformat verwendet. Das bietet mehrere Vorteile:

Erstens ist JSON leichtgewichtig. Das bedeutet, dass Daten schnell übertragen werden können – wichtig, wenn viele Anfragen pro Sekunde verarbeitet werden müssen. Zweitens ist JSON universell verständlich. Ob eine Anwendung in Python, PHP, Java oder JavaScript geschrieben ist: JSON lässt sich überall einlesen und bearbeiten.

Drittens unterstützt JSON eine klare Strukturierung der Daten. Besonders bei komplexen Informationen – etwa bei Produkten mit vielen Eigenschaften oder Varianten – hilft JSON, diese sauber zu gliedern. Auch verschachtelte Objekte (z.B. ein Produkt mit mehreren Bildern und Lagerorten) lassen sich problemlos abbilden.

Beispiel für eine API-Antwort in JSON

Um zu zeigen, wie JSON in APIs genutzt wird, betrachten wir eine typische Antwort einer Produkt-API. Angenommen, ein Online-Marktplatz fragt bei einem angebundenen Shop Produktdaten ab. Die Antwort könnte so aussehen:

{

  "produkt_id": 12345,

  "titel": "Winterjacke",

  "beschreibung": "Warme Winterjacke aus recyceltem Material",

  "preis": 99.90,

  "waehrung": "EUR",

  "lagerbestand": 24,

  "bilder": [

    "https://beispielshop.de/bilder/jacke1.jpg",

    "https://beispielshop.de/bilder/jacke2.jpg"

  ],

  "kategorien": ["Bekleidung", "Jacken"],

  "verfuegbar": true

}

Diese Antwort enthält alle Informationen, die ein Marktplatz benötigt, um das Produkt korrekt darzustellen: Name, Beschreibung, Preis, Bilder, Lagerbestand. Und das alles in einem übersichtlichen Format, das leicht maschinell verarbeitet werden kann.

Wie JSON im Onlineshop-Backend verwendet wird

Auch im internen Bereich eines Onlineshops wird JSON verwendet. Wenn ein Shop-Administrator etwa eine neue Kategorie anlegt oder ein Produkt bearbeitet, wird oft im Hintergrund eine Anfrage an den Server gestellt – in JSON-Form. Die Inhalte aus dem Benutzerformular werden gesammelt, in ein JSON-Objekt umgewandelt und an die Datenbank übermittelt.

Auch bei Echtzeit-Validierungen, zum Beispiel beim Überprüfen von Gutscheincodes oder beim Berechnen von Versandkosten, kommen APIs mit JSON ins Spiel. Der Browser sendet Informationen an den Server, erhält eine Antwort in JSON und stellt diese sofort auf der Seite dar – ohne die ganze Seite neu laden zu müssen.

Sicherheitsaspekte bei der Arbeit mit JSON

Obwohl JSON ein einfaches Format ist, muss es korrekt verarbeitet werden. Wenn ein System unkontrollierte JSON-Daten ohne Prüfung annimmt, kann es zu Sicherheitsproblemen kommen. Dazu gehört zum Beispiel das sogenannte „Injection“-Risiko – das Einschleusen von schädlichem Code.

Daher ist es wichtig, JSON-Daten beim Empfang immer zu validieren. Das bedeutet: Das System prüft, ob die Daten vollständig und korrekt sind, bevor sie verarbeitet werden. So kann man verhindern, dass fehlerhafte oder manipulierte Daten in die Systeme gelangen. Moderne Frameworks und Bibliotheken bieten dafür integrierte Sicherheitsmechanismen.

JSON-Schema und Validierung

Um sicherzustellen, dass JSON-Daten korrekt aufgebaut sind, kann ein sogenanntes JSON-Schema verwendet werden. Dabei handelt es sich um eine Art „Bauplan“, der beschreibt, welche Felder erlaubt sind, welchen Typ sie haben sollen und ob sie Pflicht sind.

Ein JSON-Schema für ein Produkt könnte zum Beispiel vorschreiben, dass jedes Produkt eine ID (als Zahl), einen Titel (als Text) und einen Preis (als Zahl) haben muss. Optional dürfen Bilder oder Kategorien enthalten sein. Bei der Verarbeitung kann das System dann prüfen, ob die übergebenen JSON-Daten diesem Schema entsprechen. Fehlerhafte Daten werden abgelehnt oder mit einer Fehlermeldung beantwortet.

JSON in Kombination mit RESTful APIs

Die meisten modernen APIs im E-Commerce-Bereich folgen dem sogenannten REST-Prinzip. REST steht für „Representational State Transfer“ und bezeichnet eine bestimmte Art, wie Daten über das Internet ausgetauscht werden. REST-APIs nutzen in der Regel HTTP als Übertragungsprotokoll – also dasselbe Protokoll, das beim Aufrufen von Webseiten verwendet wird.

In RESTful APIs wird JSON fast immer als Datenformat verwendet. Ein Client – zum Beispiel eine Shop-Oberfläche oder ein Marktplatz – sendet eine Anfrage an eine bestimmte URL. Die Antwort kommt dann als JSON-Objekt zurück. Durch die Kombination aus REST-Architektur und JSON entsteht ein sehr flexibles und leistungsfähiges System zum Austausch von Informationen.

Werkzeuge für die Arbeit mit JSON

Entwickler verwenden verschiedene Werkzeuge, um mit JSON zu arbeiten. Zu den einfachsten gehören sogenannte JSON-Formatter. Diese helfen dabei, unleserliche JSON-Daten zu strukturieren und besser verständlich zu machen. Auch Validatoren sind verbreitet – sie prüfen, ob JSON korrekt aufgebaut ist.

In der Programmierung gibt es zahlreiche Bibliotheken, die JSON automatisch verarbeiten. In JavaScript etwa lassen sich JSON-Daten mit JSON.parse() in Objekte umwandeln. In Python nutzt man die json-Bibliothek. Das macht die Integration von JSON in Anwendungen sehr einfach und effizient.

Grenzen von JSON

Trotz vieler Vorteile hat JSON auch Grenzen. Bei sehr großen Datenmengen kann JSON unübersichtlich werden. Auch die Wiederverwendbarkeit von Strukturen ist eingeschränkt – im Gegensatz zu XML, das sogenannte Namespaces unterstützt.

Ein weiterer Punkt: JSON erlaubt keine Kommentare. Das kann in manchen Fällen hinderlich sein, vor allem wenn man Konfigurationsdateien dokumentieren möchte. Dennoch überwiegen in der Praxis die Vorteile, sodass JSON weiterhin als Standard gilt.

Zukunftsperspektiven

Im E-Commerce ist JSON fest etabliert. Neue Technologien wie Microservices, serverlose Architekturen und Headless-Commerce setzen fast ausschließlich auf JSON für den Datenaustausch. Auch bei der Kommunikation mit mobilen Apps, Voice-Assistenten oder IoT-Geräten spielt JSON eine zentrale Rolle.

Zukünftig wird JSON voraussichtlich noch stärker in standardisierte Prozesse eingebunden werden. So entstehen branchenspezifische JSON-Standards, etwa für Produktdaten oder Bestellungen. Diese Standards erleichtern die Integration unterschiedlicher Systeme und fördern die Automatisierung.

Zusammenfassung

JSON ist ein universelles Datenformat, das im E-Commerce eine zentrale Rolle spielt. Es ermöglicht den schnellen, zuverlässigen und strukturierten Austausch von Informationen zwischen Systemen. Ob Produktdaten, Kundeninformationen oder Bestellungen – JSON ist das Format, das moderne APIs antreibt.

Durch seine einfache Struktur ist JSON sowohl für Entwickler als auch für Maschinen leicht verständlich. Es unterstützt die Automatisierung von Prozessen, verbessert die Kommunikation zwischen Plattformen und bildet die technische Grundlage vieler digitaler Geschäftsmodelle. Wer im E-Commerce arbeitet, sollte JSON verstehen und nutzen können – denn es ist ein Schlüssel zur digitalen Vernetzung.