Was ist ein Barcode
Ein Barcode ist eine maschinenlesbare Darstellung von Informationen in grafischer Form. Meistens handelt es sich dabei um eine Reihe von schwarzen Strichen und weißen Zwischenräumen. Diese Muster codieren Zahlen oder Buchstaben. Ein Scanner kann diese Muster lesen und die hinterlegte Information digital verarbeiten.
Barcodes werden im Handel und in der Logistik genutzt, um Produkte eindeutig zu identifizieren. Sie finden sich auf fast jeder Verpackung. An der Supermarktkasse wird der Barcode gescannt, und das Kassensystem erkennt sofort, um welchen Artikel es sich handelt. Preise, Lagerbestand und weitere Informationen sind dem Barcode zugeordnet.
Das spart Zeit, reduziert Fehler und automatisiert Prozesse. Doch es gibt verschiedene Arten von Barcodes, die für unterschiedliche Zwecke geeignet sind. Im E-Commerce spielt dabei vor allem die EAN eine zentrale Rolle.
Was bedeutet EAN
EAN steht für „European Article Number“. Heute verwendet man auch den Begriff GTIN, was „Global Trade Item Number“ bedeutet. Beide Begriffe beschreiben eine eindeutige Identifikationsnummer für Handelsartikel.
Die EAN ist weltweit standardisiert. Sie dient dazu, jedes Produkt eindeutig zu kennzeichnen. Egal, ob es sich um eine Zahnbürste, ein Buch oder ein Paar Schuhe handelt – jedes Produkt bekommt eine eigene Nummer. Diese Nummer wird durch einen Barcode grafisch dargestellt, sodass Scanner sie lesen können.
Im E-Commerce ist die EAN besonders wichtig. Online-Marktplätze wie Amazon oder eBay verlangen oft die Angabe einer EAN, damit Produkte gelistet werden können. Auf diese Weise können verschiedene Händler ein und denselben Artikel korrekt zuordnen.
Aufbau einer EAN
Eine EAN besteht in der Regel aus 13 Ziffern. Es gibt auch kürzere Varianten mit 8 Ziffern, aber im Handel ist die 13-stellige EAN üblich.
Die Struktur setzt sich wie folgt zusammen:
1. Die ersten Ziffern stehen für das Länderkennzeichen. Es zeigt, aus welchem Land der Hersteller kommt oder wo der Barcode registriert wurde.
2. Danach folgt die Unternehmensnummer. Diese wird von einer offiziellen Vergabestelle zugewiesen. Sie identifiziert das Unternehmen, das den Barcode erstellt hat.
3. Anschließend kommt die Artikelnummer. Diese wird vom Unternehmen selbst vergeben und beschreibt ein spezifisches Produkt.
4. Die letzte Ziffer ist eine Prüfziffer. Sie dient zur Kontrolle und stellt sicher, dass der Barcode korrekt gelesen wurde.
Ein Beispiel: Eine EAN könnte so aussehen: 4006381333931. Die Prüfziffer hier ist die letzte Ziffer, also die 1.
Wer vergibt EANs
EANs werden von einer internationalen Organisation namens GS1 vergeben. GS1 ist in vielen Ländern vertreten und stellt Unternehmen die nötigen Nummern zur Verfügung. In Deutschland ist GS1 Germany zuständig.
Unternehmen müssen sich dort registrieren und erhalten dann einen Nummernblock. Aus diesem Block können sie selbstständig EANs für ihre Produkte erstellen. Die Verwaltung dieser Nummern erfolgt im Unternehmen. Wichtig ist, dass jede EAN nur einmal vergeben wird. Damit ist sichergestellt, dass jedes Produkt weltweit eindeutig identifiziert werden kann.
Es gibt auch Anbieter, die EANs weiterverkaufen. Diese Praxis ist jedoch nicht immer empfehlenswert. Manche Plattformen akzeptieren nur EANs, die direkt von GS1 stammen. Vor allem Amazon prüft die Herkunft der EANs genau.
Warum sind Barcodes im E-Commerce wichtig
Barcodes, und insbesondere die EAN, erfüllen im Onlinehandel mehrere Funktionen. Sie sorgen für eine eindeutige Identifikation. Wenn mehrere Verkäufer denselben Artikel anbieten, hilft die EAN dabei, das Produkt korrekt zuzuordnen.
Außerdem ermöglichen Barcodes die Automatisierung vieler Prozesse. Im Lager können Produkte schneller gefunden, verpackt und versendet werden. Fehler werden reduziert, weil jedes Produkt exakt erkannt wird.
Auch in der Buchhaltung und im Reporting sind Barcodes hilfreich. Sie vereinfachen die Nachverfolgung von Warenbewegungen. Dadurch wird das Bestandsmanagement effizienter.
Nicht zuletzt sind Barcodes für Kunden nützlich. Wenn sie ein Produkt scannen, können sie online Informationen dazu abrufen. Viele Preisvergleichs-Apps nutzen den Barcode, um Produkte zu identifizieren und Preise anzuzeigen.
Unterschied zwischen Barcode und QR-Code
Ein Barcode ist meistens eindimensional. Er besteht nur aus vertikalen Strichen, die in ihrer Breite variieren. Ein QR-Code hingegen ist zweidimensional. Er besteht aus kleinen schwarzen und weißen Quadraten, die in einem Raster angeordnet sind.
Der QR-Code kann mehr Informationen speichern als ein einfacher Barcode. Er enthält nicht nur eine Nummer, sondern kann auch einen Link, Text oder andere Daten enthalten. Smartphones können QR-Codes leicht mit der Kamera scannen.
Während Barcodes vor allem im stationären Handel und in der Lagerhaltung eingesetzt werden, findet man QR-Codes häufiger im Marketing oder auf Verpackungen, die zusätzliche Informationen liefern sollen. Dennoch haben beide Codes ihre Berechtigung. Im E-Commerce ist der Barcode für die Warenidentifikation weiterhin Standard.
Wie wird ein Barcode erstellt
Nachdem ein Unternehmen eine EAN erhalten hat, muss daraus ein grafischer Barcode erzeugt werden. Hierfür gibt es spezielle Software. Viele Warenwirtschaftssysteme bieten integrierte Funktionen, um Barcodes zu generieren.
Auch Online-Generatoren können genutzt werden. Man gibt die EAN ein, und das Tool erstellt das passende Barcode-Bild. Dieses Bild kann dann auf Etiketten oder Verpackungen gedruckt werden. Wichtig ist die Einhaltung der korrekten Größe und des Formats, damit der Barcode zuverlässig gescannt werden kann.
Die häufigste Barcode-Variante für EANs ist der sogenannte EAN-13-Barcode. Er ist maschinenlesbar und kompatibel mit gängigen Scannern in Handel und Logistik.
Wo Barcodes im E-Commerce eingesetzt werden
Barcodes sind in vielen Bereichen des Onlinehandels im Einsatz. Bereits beim Wareneingang helfen sie, Produkte korrekt in das System einzupflegen. Im Lager ermöglichen sie die genaue Lagerort-Zuordnung. Beim Picken und Packen unterstützen sie die fehlerfreie Bearbeitung von Bestellungen.
Auch beim Versand spielt der Barcode eine Rolle. Versandetiketten enthalten oft Barcodes, die Pakete verfolgen lassen. Zusteller scannen den Barcode, und so wird die Sendung dokumentiert. Kunden können so den Status ihrer Lieferung in Echtzeit verfolgen.
In Retourenprozessen erleichtern Barcodes ebenfalls den Ablauf. Rückgesendete Artikel können schnell geprüft und wieder eingelagert werden. Der Barcode gibt sofort Auskunft darüber, um welches Produkt es sich handelt.
Welche Vorteile bieten Barcodes
Die Nutzung von Barcodes bringt viele Vorteile mit sich. Die Erfassung von Informationen erfolgt schnell und fehlerfrei. Manuelle Eingaben entfallen weitgehend. Das spart Zeit und reduziert das Risiko von Tippfehlern.
Barcodes verbessern die Übersichtlichkeit im Lager. Artikel können gezielt gefunden und Bewegungen dokumentiert werden. Das Lagerpersonal kann effizienter arbeiten.
Im Kundenservice helfen Barcodes dabei, Anfragen schnell zu bearbeiten. Wenn ein Kunde den Barcode eines Produkts nennt, kann der Support direkt auf die hinterlegten Informationen zugreifen.
Auch bei der Datenerfassung für Statistiken und Analysen sind Barcodes nützlich. Verkaufszahlen können genau erfasst und ausgewertet werden. Unternehmen treffen dadurch fundiertere Entscheidungen.
Was passiert, wenn ein Produkt keine EAN hat
Produkte ohne EAN können schwieriger gehandhabt werden. Im stationären Handel ist es oft Pflicht, Produkte mit Barcode zu versehen. Auch Online-Marktplätze verlangen in der Regel eine EAN. Ohne sie kann ein Artikel möglicherweise nicht gelistet werden.
Es gibt Ausnahmen. Manche Plattformen bieten eine Befreiung von der EAN-Pflicht an, etwa bei selbst hergestellten Produkten. In solchen Fällen kann der Händler eine eigene Artikelnummer nutzen. Dennoch bleibt das Risiko von Verwechslungen oder doppelten Listungen bestehen.
Langfristig ist es sinnvoll, auch für Eigenprodukte eine EAN zu beantragen. Das erhöht die Professionalität und vereinfacht die Verwaltung.
Fehlerquellen beim Umgang mit Barcodes
Obwohl Barcodes viele Prozesse vereinfachen, gibt es typische Fehlerquellen. Ein häufiger Fehler ist ein falsch gedruckter oder beschädigter Barcode. Wenn der Kontrast zu gering ist oder der Druck unsauber, kann der Scanner den Code nicht lesen.
Auch falsche Nummern können Probleme verursachen. Wird eine EAN versehentlich doppelt vergeben, kann dies zu Verwechslungen führen. Deshalb ist eine sorgfältige Verwaltung der EANs wichtig.
Ein weiterer Fehler besteht darin, nicht zu prüfen, ob ein Barcode-Scanner mit dem verwendeten Code kompatibel ist. Nicht jeder Scanner kann jeden Barcode-Typ lesen. Daher sollten Systeme gut aufeinander abgestimmt sein.
EAN im internationalen Handel
Da die EAN ein internationaler Standard ist, eignet sie sich ideal für den grenzüberschreitenden Handel. Produkte können weltweit eindeutig identifiziert werden. Das erleichtert die Zusammenarbeit mit Partnern in anderen Ländern.
Internationale Plattformen wie Amazon, Alibaba oder Rakuten setzen auf die EAN. Sie nutzen diese Nummer, um Produkte in verschiedenen Sprachen und Ländern zu verknüpfen. So entsteht ein global einheitliches System.
Für Händler bedeutet das, dass sie ihre Produkte weltweit anbieten können, ohne jedes Mal neue Nummern vergeben zu müssen. Ein Produkt, das in Deutschland eine EAN hat, kann mit derselben Nummer auch in Japan oder den USA verkauft werden.
Zusammenfassung
Der Barcode, insbesondere in Form der EAN, ist ein zentrales Element im E-Commerce. Er ermöglicht die eindeutige Identifikation von Produkten, vereinfacht Lagerprozesse, erleichtert den Verkauf auf Marktplätzen und verbessert die Nachverfolgbarkeit.
Die EAN wird von der Organisation GS1 vergeben und weltweit anerkannt. Sie besteht aus mehreren Zahlenblöcken, die Informationen über Herkunft, Hersteller und Produkt enthalten. Durch die grafische Darstellung kann sie schnell und sicher gelesen werden.
Für Händler, Hersteller und Online-Plattformen ist der Barcode ein unverzichtbares Werkzeug. Trotz moderner Technologien wie QR-Codes bleibt der klassische Strichcode im E-Commerce weiterhin wichtig. Wer effizient handeln will, kommt an der EAN nicht vorbei.