Landingpage, Blog oder Shop – was brauchst du wirklich zuerst?

(Last Updated On: 3. April 2025)

Der E-Commerce-Wahnsinn

Du willst online verkaufen? Großartig. Der Einstieg in den E-Commerce ist heute einfacher als je zuvor – zumindest auf den ersten Blick. Aber gleich danach kommen die kniffligen Fragen. Zum Beispiel: Was brauchst du zuerst? Eine Landingpage, einen Blog oder gleich einen ganzen Shop? Damit bist du nicht allein. Viele Gründerinnen und Gründer stehen genau an diesem Punkt, an dem alles möglich – aber noch nichts entschieden ist.

Vielleicht hast du schon eine Produktidee. Oder du willst deine Dienstleistung endlich der Welt zeigen. Vielleicht träumst du vom passiven Einkommen aus einem hübsch automatisierten Online-Shop. Die Vision ist klar. Aber der erste, konkrete Schritt? Gar nicht so leicht.

Also reden wir offen darüber. Was ist wirklich der beste Einstieg in den E-Commerce? Was kommt zuerst – und warum?

Was willst du eigentlich erreichen

Bevor wir in die Überlegungen zu Landingpages, Blogs oder Shops einsteigen, kommt der wichtigste Punkt überhaupt: Dein Ziel. Willst du erst Reichweite aufbauen? Geht es dir darum, sofort etwas zu verkaufen? Oder möchtest du dir eine Community aufbauen, bevor du Produkte anbietest?

All diese Fragen beeinflussen deine Entscheidung maßgeblich. Denn der E-Commerce bietet nicht nur einen, sondern viele Wege zum Ziel. Kein System ist für jeden gleich optimal. Deshalb lohnt es sich, innezuhalten und zu überlegen: Was muss passieren, damit dein Online-Geschäft Fahrt aufnimmt?

Der Klassiker: Die Landingpage

Die Landingpage ist wie der Pitch in der Fußgängerzone. Du bekommst ein paar Sekunden Aufmerksamkeit – und die musst du nutzen. Sie ist darauf ausgerichtet, eine ganz bestimmte Handlung zu erzeugen. Ein Kauf, eine Anmeldung oder vielleicht nur der Klick zum Produkt – das ist das Ziel.

Wenn du also erst einmal testen willst, ob deine Idee überhaupt funktioniert, ist eine simple Landingpage oft die beste Wahl. Sie ist schnell erstellt, lässt sich leicht anpassen, und du kannst sofort sehen: Klickt jemand? Meldet sich jemand an? Zeigt sich Interesse?

Gerade wenn du mit einer einzigen Dienstleistung oder einem Produkt startest, brauchst du nicht gleich einen riesigen Shop. Warum viel Aufwand investieren, wenn du noch gar nicht weißt, ob deine Idee funktioniert? Eine gute Landingpage minimiert dein Risiko.

Wozu ein Blog – in Zeiten von TikTok und Instagram

Blogs werden oft unterschätzt. Dabei sind sie im E-Commerce ein echter Gamechanger. Warum? Weil du darüber nicht nur deine Expertise zeigen kannst – du baust Vertrauen auf. Und Vertrauen verkauft.

Ein Blog hilft dir, über Suchmaschinen gefunden zu werden. Langfristig. Nachhaltig. Während Social-Media-Inhalte nach wenigen Stunden verschwinden, bleiben deine Blogartikel monatelang oder jahrelang relevant. Vor allem bei spezifischen Themen.

Stell dir vor, du verkaufst vegane Kosmetikprodukte. Dann kannst du Beiträge schreiben wie „5 Inhaltsstoffe, die in keinem Naturprodukt fehlen dürfen“ oder „Was bedeutet eigentlich tierversuchsfrei?“ Menschen, die so etwas googeln, sind oft schon interessiert – vielleicht sogar kaufbereit.

Ein Blog bedeutet Arbeit. Ja. Kontinuität. Ja. Aber er zahlt sich aus. Du erschaffst damit eine digitale Bibliothek, die dich von der Masse abhebt. Und je mehr nützliche Inhalte du teilst, desto mehr wird man dich als Expertin oder Experte in deinem Bereich sehen.

Der große Schritt: Ein eigener Shop

Einen Shop zu bauen wirkt verlockend. Das ist immerhin der digitale Verkaufstresen. Hier läuft alles zusammen – Produkt, Warenkorb, Bezahlung. Der Ort, an dem deine Kundinnen und Kunden am Ende ankommen sollen.

Aber: Ein Shop kostet Zeit, Geld und Planung. Und wenn er leer ist? Wenn niemand vorbeikommt? Was bringt das schönste Schaufenster, wenn die Straße davor leer ist?

Deshalb ist es oft nicht sinnvoll, mit einem voll ausgebauten Shop zu starten. Es sei denn, du hast bereits eine treue Zielgruppe, starke Werbemittel oder klare Verkaufszahlen aus vorherigen Tests. Wer bei null beginnt, erlebt mit einem Shop manchmal eher Frust als Freude.

Ein Shop ist dann sinnvoll, wenn dein Produkt getestet ist, deine Zielgruppe bekannt und deine Prozesse klar sind. Erst dann kannst du nach und nach skalieren – mit neuen Produkten, automatisierten Abläufen und professionellem Marketing.

Die Reihenfolge macht den Unterschied

Was also zuerst beim Einstieg in den E-Commerce? Blog, Landingpage oder Shop? Es gibt keine feste Regel, aber es gibt eine bewährte Reihenfolge, die vielen geholfen hat.

Erstens: Starte mit einer Landingpage. Teste eine Idee. Hole dir Feedback. Sammle E-Mail-Adressen. Die Schwelle ist gering – für dich und deine Besucher.

Zweitens: Baue begleitend einen Blog auf. Nimm die häufigsten Fragen auf, beantworte sie in Textform, und biete echten Mehrwert. Das fördert Vertrauen und hilft dir, auch organische Reichweite aufzubauen.

Drittens – und erst dann – kommt der Shop. Jetzt hast du einen Plan, vielleicht schon eine kleine Community, und kannst gezielter loslegen. Deine Inhalte führen auf deine Produkte zu. Nicht umgekehrt.

Natürlich kannst du auch einen anderen Weg gehen. Manche starten mit dem Verkauf auf Plattformen wie Etsy, eBay oder Amazon. Auch das ist E-Commerce. Doch langfristig brauchst du einen Ort, an dem du unabhängig agieren kannst – und da kommt dein eigener Shop ins Spiel.

Praxisbeispiel: Der Weg von Lisa

Lisa liebt Pflanzen. Besonders Sukkulenten. Während der Pandemie hat sie angefangen, kleine Pflanzen-Arrangements zu gestalten – als Geschenke für Freunde. Die waren begeistert. Irgendwann fragten sie: „Warum verkaufst du das nicht?“

Also baute Lisa eine einfache Landingpage. Mit einem Formular: „Interesse an handgemachten Pflanzen-Arrangements? Trage dich ein!“ Sie nutzte ein paar Facebook-Gruppen, um ihre Seite zu teilen. Nach zwei Wochen hatte sie über 60 Einträge.

Dann begann sie, über ihre Leidenschaft zu schreiben. Über Pflege-Tipps, Deko-Ideen, Fehler bei Kakteen und wie man Pflanzen mit Kindern eingehen lässt – oder eben nicht. Ihr Blog wuchs. Und mit ihm die Nachfrage.

Erst danach startete sie mit einem kleinen Shop. Drei Produkte – mehr nicht. Aber mit klarer Zielgruppe, viel Vertrauen, und regelmäßigem Traffic vom Blog. Heute verkauft sie nicht nur ihre Arrangements – sie gibt inzwischen Kurse für Pflanzenfans.

Der emotionale Faktor: Warum Vertrauen wichtiger ist als Technik

Viele stürzen sich auf Tools und Plattformen. Wix oder WordPress? Shopify oder Etsy? Mailchimp oder Brevo? Doch oft geht dabei der wichtigste Punkt verloren: Vertrauen.

Bevor jemand bei dir kauft, muss er sich sicher fühlen. Und das erreichst du nicht über Design allein. Sondern durch Präsenz. Echtheit. Und persönliche Geschichten. Dein Blog, deine Landingpage, dein Auftritt – all das baut Beziehung auf. Schritt für Schritt.

Deshalb ist es so wichtig, nicht nur zu verkaufen – sondern zu begeistern. Menschen kaufen dann, wenn sie dich verstehen. Wenn sie sich verstanden fühlen. Und das erreichst du leichter, wenn du nicht sofort mit einem riesigen Shop losrennst, sondern mit dem teilst, was dich antreibt.

Häufige Fehler beim Einstieg in den E-Commerce

Zu ambitioniert starten. Alles auf einmal wollen. Zu viel Geld in Technik, aber kein Plan fürs Marketing. Oder: monatelang an einem Shop basteln – aber niemand weiß davon.

All das passiert ständig. Du bist nicht allein damit. Der wichtigere Punkt ist: Du kannst es vermeiden. Mit klugem, schrittweisen Vorgehen.

Ein häufiger Denkfehler: Wer einen Shop hat, verkauft auch. Leider nein. Sichtbarkeit entsteht nicht automatisch – sie muss erarbeitet werden. Deshalb lieber klein starten, dafür mit Strategie.

Genauso verhält es sich mit dem Blog. Viele starten motiviert, posten dreimal – und geben wieder auf. Doch Bloggen ist ein Marathon. Es lohnt sich nur, wenn du dranbleibst. Und dir klarmachst: Es geht nicht um perfekte Artikel. Sondern um relevanten Inhalt für deine Zielgruppe.

Tools und Tipps für den Start

Wie du beginnst, hängt auch von deinem Budget, deinem Zeitfenster und deinem Know-how ab. Deshalb hier einige praxisnahe Empfehlungen:

Für die Landingpage: Systeme wie Carrd, Leadpages oder MailerLite sind ideal für den schnellen Start. Einfach, günstig, funktional.

Für den Blog: WordPress bietet alle Freiheiten. Weniger Technikaffine greifen vielleicht lieber zu Baukastensystemen wie Jimdo oder Wix. Wichtig ist: Finde ein System, das DU bedienen kannst.

Für den späteren Shop: Shopify ist einfach und professionell. Für Kreativ-Produkte bietet sich auch Etsy als Anfangsplattform an. Du kannst auch mit WooCommerce starten – wenn du WordPress liebst.

Und für alles dazwischen? Nutze E-Mail-Marketing. Baue von Anfang an eine Liste auf. Mit einem Freebie, einem Newsletter oder einem kleinen Geschenk. So bleibst du im Gedächtnis – auch wenn der Shop noch nicht steht.

Einstieg E-Commerce was zuerst

Jetzt kommt sie, die große Erkenntnis: Es gibt kein perfektes Rezept. Aber es gibt einen sinnvollen Aufbau. Und der beginnt selten mit dem, was am meisten glänzt – sondern mit dem, was zuerst getestet werden sollte.

Der Einstieg in den E-Commerce gelingt am besten step-by-step. Erst die Landingpage. Dann der Blog. Schließlich der Shop. Immer mit dem Ziel, Vertrauen aufzubauen, Feedback einzuholen und Reichweite zu gewinnen.

Frag dich bei jedem Schritt: Ist das, was ich jetzt plane, nützlich für mein Ziel? Oder verzettele ich mich in Details? Wenn du diese Frage mit Ehrlichkeit beantwortest, wird dein Weg klarer.

Und noch wichtiger: Du lernst. Mit jedem Schritt. Denn der Onlinehandel ist kein Sprint. Er ist Reise, Abenteuer, Entwicklung. Und das Wichtigste ist, dass du überhaupt losgehst.

Also: Starte klein. Starte schlau. Und vor allem – starte überhaupt.